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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Viele haben nie gebrannt........



guenny
23.01.2008, 12:46
.... so die Antwort auf die Frage nach dem Burn-out-Syndrom bei Lehrern aus einer neuen Studie:

http://www.taz.de/1/zukunft/wissen/arti ... 08ee6dcc95 (http://www.taz.de/1/zukunft/wissen/artikel/1/burn-out-viele-lehrer-brannten-nie/?src=HL&cHash=08ee6dcc95)

Is schon erschreckend, was da so erkannt wurde. Dann brauchen wir uns nicht zu wundern, dass immer mehr Jugendliche von der Wirtschaft als nicht "ausbildungsfähig" abqualifiziert werden. Ich hielt das bisher immer für stark übertrieben, aber jetzt wird da einiges klarer.
PISA lässt grüßen, allerdings mit einem miserablen Urteil auch für die Lehrer und nicht nur für die Schulpolitik. Vielleicht liegt hier das Geheimnis der Finnen.

schiene
23.01.2008, 12:55
wer liest denn so ein Schmierenblatt wie die taz? :help: dagegen ist ja "Bild"harmlos.

23.01.2008, 13:57
Auch wenn mir die Tendenz der TAZ überhaupt nicht gefällt, so stufe ich sie doch in einer ganz anderen, höheren Kategorie ein als die Bild.

Die Grundaussage kann ich auch aus Beobachtungen im Freundeskreis bestätigen. Stress ist nur dann etwas schlechtes, wenn einem die Sache keinen Spaß bringt, das gilt nicht nur für Lehrer.

guenny
23.01.2008, 14:33
Hier gehts ja nicht um die TAZ als solche sondern um den Bericht eines Uniprofs zum Thema Lehrerausbildung und Qualität des "Materials" sowie die daraus zu ziehenden Foglerungen für die Qualiät der Schulbildung...
Im übrigen ist die TAZ zwischendurch mal ganz erfrischend gegenüber den trögen und oft genug platten Kapitalismus-Lobhudeleien der FAZ.

Joseph
23.01.2008, 15:53
Geht man morgens sagen wir um 9 Uhr in eine Schule und an den Klassen vorbei, sind manche Klassen nach meiner Beobachtung sehr laut, da geht es chaotisch zu, andere Klassen sind sehr leise, da wird gearbeitet. Geht man dann 45 Min. später wieder an den selben Klassen vorbei, haben die Lautstärken gewechselt. Wer vorher leise war, mag jetzt laut sein und umgekehrt. Die Lautstärken, Ruhe oder Chaos, haben mit den Lehrern gewechselt, sind mit den betreffenden Lehrern in die neuen Klassen mitgezogen. Das bedeutet für mich, es liegt im Wesentlichen an den Lehrern, ob er seine Schüler zum Arbeiten bringt oder nicht, ob Ordnung in der Klasse herrscht oder nicht. Der eine Lehrer schafft das leicht, der andere überhaupt nicht…

Ein wesentlicher Kritikpunkt bei unserem Lehrersystem liegt meines Erachtens darin, dass jeder Lehrer, sofern er seine Examina besteht und dann beamtet wird, im Prinzip die Türe seiner Klasse schließen und tun kann, was er will. Es findet jetzt keine Bewertung mehr statt, außer wenn man Rektor, Direktor oder so werden will. Ein guter Lehrer bekommt das gleiche Gehalt wie ein schlechter. Ein fleißiger Lehrer hat dasselbe Geld wie ein fauler. Er kann, außer bei schwer wiegenden Verfehlungen, auch nicht mehr entlassen werden. Außer an den staatlich anerkannten Privatschulen, die für den Unterricht Geld fordern (z.B. bei einer mir bekannten Privatschule 850 Euro, wobei die Lehrer 20% weniger Gehalt bekommen als üblich und 4 Stunden wöchentlich mehr unterrichten müssen). Wenn hier ein Lehrer nicht fleißig ist und nicht deutlich mehr als seine Pflicht tut, fliegt er…

An der Uni lernen die Lehrer das Fach, aber fast nichts über Didaktik, und erst rechts nichts über Methodik. Wenn sie dann erstmals allein auf sich gestellt vor einer Klasse stehen –und Schüler können die Schwächen eines Lehrers leicht erkennen und brutal ausnutzen- ist das wie ein Schock. Niemand hat ihnen während des Unistudiums gezeigt, wie man ein Fach interessant machen kann, wie man die Schüler für bestimmte Fragestellungen interessieren kann. Mit guten Schülern kommt er gut aus, fachlich schlechten Schülern kann er nicht helfen. Aber genau die sind es doch, die seine Hilfe benötigen.

Das mit der negativen Auslese sehe ich auch so wie im Artikel beschrieben. Ein junger Mensch, der sich entscheidet Lehrer zu werden, sehnt sich nach Sicherheit. Er denkt (und meist stimmt es sogar), dass er im Leben viel Freizeit haben wird. Er hat mehr Ferien als die meisten Anderen. Er muss zwar vielleicht –das ist nach Schulform natürlich verschieden- 28 Stunden unterrichten, aber jede Stunde ist nur 45 Min. lang, macht glaube ich 21 Vollstunden. Unterrichtet er ein Korrekturfach, wo er also im Jahr pro Klasse vielleicht 6-8 Klassenarbeiten nachsehen muss, oder verwaltet er den Kartenraum, den Physikraum die Chemikalien oder so etwas, kriegt er Stundennachlass. Klar, er muss sich zu Hause vorbereiten, aber mit den Jahren wird er so routiniert, in vielen Fächern wiederholen sich die Aufgabenstellungen immer wieder, dass er die Vorbereitung auch öfter mal schleifen lassen kann. Die Bezahlung ist insgesamt auch nicht schlecht, mit Beihilfe für die ganze Familie, Pension selbst für die Ehefrau, falls er vorher stirbt.

Ich sehe die Fehler im System, muss aber sagen, dass ich auch keine konkreten Verbesserungsvorschläge machen kann…

Ich selbst habe praktisch nur „gute“ Lehrer gehabt, bei denen nicht das Fach, sondern wir Menschen im Mittelpunkt standen. Ich bin meinem Vater unendlich dankbar, dass er mich auf eine „gute“ Schule geschickt hat, eine Schule, auf die er selber schon gegangen war.

Joseph

big_cloud
23.01.2008, 16:10
will mich und meinen Berufsstand, hier jetzt nicht ueber den gruenen Klee loben, aber ein Meister mit AdA-Pruefung (Ausbildung der Ausbilder) hat mehr ueber Didaktik und Methodik gelernt als ein Lehrer :zwinker:

Gruesse
der
Lothar aus Lembeck

Dieter
23.01.2008, 16:43
wer liest denn so ein Schmierenblatt wie die taz? :help: dagegen ist ja "Bild"harmlos.

Schiene, Schiene, Du faellst einfach immer wieder dadurch negativ auf, dass Du offensichtlich nich alle Tassen auf der Reihe hast :prost: .

schiene
23.01.2008, 16:47
wer liest denn so ein Schmierenblatt wie die taz? :help: dagegen ist ja "Bild"harmlos.

Schiene, Schiene, Du faellst einfach immer wieder dadurch negativ auf, dass Du offensichtlich nich alle Tassen auf der Reihe hast :prost: .

is schon klar,lies du ruhig die taz,entspricht ja deiner Gesinnung Genosse Dieter.

Dieter
23.01.2008, 17:01
Das einzige was meiner Gesinnung entspricht, das ist ein korrekter Fick.

walter
23.01.2008, 19:09
Das einzige was meiner Gesinnung entspricht, das ist ein korrekter Fick.


:ichsagnix: meine tochter sitzt hinter mir. zum glück kommt gerade spongebob schwammkopf.

dieter was ist ein korrekter fick? :rot:

big_cloud
23.01.2008, 19:32
Korrekter Fick ist wenns dem Dieter kommt und Seine Freundin fragt: Das war schon alles?


Kann diese Moechtegernmachosprueche von Goldkettchentraegern ueberhaupt nich ab :kloppe:


Lothar

guenny
23.01.2008, 19:43
Jungs es geht um Lehrer und nicht um die TAZ oder Dieters Geschlechtsleben.
Wenn eine korrekte, seröse Untersuchung in einer für einige politisch nicht korrekten Zeitung erscheint, muss das doch nicht automatisch bedeuten, dass diese Untersuchung nichts taugt, oder? Mag die TAZ sehr links ausgerichtet sein, aber im Gegensatz zu einigen konservativen Zeitungen prügelt sie wenns Not tut auch auf Linke ein und ist aus meiner Sicht eher undogmatisch.
Interessant ist, dass viele wie Joseph eine ganze Reihe dieser Ergebnisse aus eigener Anschauung oder der der Kinder bestätigen können.
Das schließt natürlich nicht aus, das es auch viele engagierte, gute und korrekt arbeitende Lehrer gibt. Aber die Mehrzahl dürfte der Untersuchung entsprechen.

Erich
23.01.2008, 20:17
Ich bin jedenfalls ganz froh, "Polytechnische Oberschule" und "Erweiterte Oberschule" in der Ex-DDR besucht zu haben. Von meinen ehemaligen Klassenkameraden sind einige Lehrer geworden - allesamt nichtverbeamtet - die schütteln auch nur mit dem Kopf, was heute so an den Schulen los ist (hier im Osten ist es glaube noch nicht ganz so schlimm wie im Bundesdurchschnitt).
Finnland hat das Schulsystem von der DDR übernommen und steht heute im Vergleich ganz gut da...

23.01.2008, 22:32
Finnland hat das Schulsystem von der DDR übernommen und steht heute im Vergleich ganz gut da...
Ganz so ist es nicht, Finnland hat wohl einiges übernommen, aber nicht das gesamte Schulsystem. Also bitte hier nicht Geschichtsverklärung betreiben.

Samuianer
24.01.2008, 02:31
..Das es, wie Joseph schreibt, "gute" und "schlechte" Schulen gibt, verstoesst das nicht gegen das Grundgesetz (alle sind gleich) und die Menschenrechte? :gehtnicht:

In den Schulen, die ich besuchen durfte, wurde mir lesen, schreiben, die Grundrechenarten, 2 Fremdsprachen beigebracht, ein Einblick in wissenschaftliche Faecher gewaehrt, aber schlau hat mich das Leben gemacht und lernen tu ich noch Heute!

Ueber meine Erfahrungen mit "Lehrern" und deren Qualitaeten moechte ich erst garnicht anfangen!

Einige glaubten damals physische wie psychische Gewalt sei eine Lehrmethode.......bei Einigen hatte ich immer das dumme Gefuehl das sie selbst viel geschawenzt hatten! :cool:

odd
24.01.2008, 06:26
An allem sind die Lehrer schuld, danke hat mich wieder voll aufgebaut :kloppe:

Das Verhalten, die Leistungen, etc, wird von mehreren Einfluessen gepraegt, anstatt nur die Ursache beim Lehrer zu suchen.

Die (mit)entscheidenden Faktoren sind.

*Soziale Umfeld der Schueler
Wie wurden die Schueler erzogen? Wie ist deren Umgang mit (Respekt)Personen? Stammt ein (Gross)teil der Klasse aus sozialarmen Familien evtl. aus Ghettos?

*Klassenstaerke
Die Klassenlautstaerke wir im Normalfall mit dem Ansteigen der Klassenstaerke erhoeht, demnach erreichen des Lernzieles um ein vielfaches schwieriger

*Unterrichtsfach
Spielt eine grosse Rolle. Es gibt trockene und langweilige Faecher; hier muessen Lehrer und Schueler miteinander kooperieren (klappt oft nur sehr schleppent). Der Lehrer sollte einen Pep einbringen; die Schueler die gewisse Aufmerksamkeit und Ausdauer. Ansonsten ein Chaos.

*Lehrer/Schulanstalt
Richtig, dass Lehrer frisch von der Uni ins eiskalte Wasser geworfen werden. Hiernun muss die Schulanstalt zus Seite stehen, ansonsten minimieren sich die Leistungen beider (Lehrer/Schueler)


In den Schulen, die ich besuchen durfte, wurde mir lesen, schreiben, die Grundrechenarten, 2 Fremdsprachen beigebracht, ein Einblick in wissenschaftliche Faecher gewaehrt, aber schlau hat mich das Leben gemacht und lernen tu ich noch Heute!

So ist es; dafuer sind Schulen im Normalfall auch da, denn niemand wird nach Verlassen der Schule Abteilungsleiter oder Manager.

Die Schule bildet einen Menschen fuer das spaetere Leben aus. Wenn im nachhinein nichts mehr dazugelernt werden wuerde, es waere ein Drama.

Es soll eine Grundbasis aufgebaut werden, der danach verfeinert wird. Den groessten Teil, den ich damals erlernt habe, wird heute noch verwendet.

Dieter
24.01.2008, 07:07
....von Goldkettchentraegern....

Lodda, ich trage keine Kettchen, auch keine goldenen.

Ich hab mal in spiegelonline was zu diesem Thema gelesen. Diese Studie kam zu dem Ergebnis, am haeufigsten leiden die leistungsschwaechsten und unengagiertesten Lehrer unter diesem Syndrom.

Samuianer
24.01.2008, 07:28
Das ich da bei dir ins Schwarze treffen werde war klar, deswegen habe ich das nicht geschrieben!

Sondern um die Situation zu schildern.

Sorry, kleine Diskussion, wenn du sagst: "immer die Lehrer"... dann heisst das direkt "die Schueler"!

So, nun die Frage, ohne gross zu elaborieren: Wer ist fuer wen da?

Warum gibt es "gute" und "schlechte" Schulen?

Du schreibst ja selbst das irgendwann wenn der "Paedagoge" als ausgebildet gilt, ist vorbei mit Pruefungen es sei denn er/sie will die Leiter hoeher erklimmen!

Aber in der Wirtschaft, muss fast jeder immer wieder zur Weiterbildungskursen, ansonsten ist bald Feierabend!

Warum sollte der Staat weit mehr in Schulen investieren?

Warum sollten Schulen NIE privatisiert werden?

(Ich bin der Meinung es duerfte keine Privat-Schulen geben, Verstoss gegen das Grundgesetz!)

Sorry, aber es ist eine Tatsache, von meinen "Grundausbildern", waren 80% grottenschlecht!
Ein altes Sprichwort sagt: "wie der Herr, so's G'scherr"...

Ich war z.B ein Schueler, der den Abschluss des 6ten Schuljahres nicht "erreicht" hatte!

Ich war nicht aufsaessig, eher nachdenklich und sehr kritisch, auch meinen Lehrern gegenueber.

Ich wurde dazu angehalten alle erdenklichen Hausarbeiten mit zu erledigen, die Mutter war alleinerziehend und Arbeitnehmerin, es gab einmal die Woche Kino, maximal ½ Stunde TV...wenn ueberhaupt, ich las viel in der knappen Freizeit, mit goreester Vorliebe "Das neue Universum" und natuerlich alle moeglichen Abenteuergeschichten....

In der Familie in der ich aufwuchs gab es weder Pruegelstrafe, noch knallharte Autoritaet!

Bis zum 5ten Schuljahr war ich ein durchschnittlicher Schueler... dann eines Tages flog dem Lehrer, der recht jung war und sich nicht recht durchsetzen konnte, eine Papierkrampe von hinten an den Schaedel, als er was an die Wandtafel schrieb...

ich musste lachen, er forderte mich auf nach vorne zu kommen, worauf ich erwiederte das ich das nicht getan habe.

Er forderte mich auf, offensichtlich erregt, zu ihm zu kommen.... ich ging nach vorn... er bebte vor Wut...und fragte: "Wer war das?"... Petzen war ein absolutes "No,No"!

Ich konnte nur grinsen dann trafen sich mein Blick mit dem des "Taeters" und ich musste lachen... ich bemerkte wie der Lehrer ausholte, ich duckte kurz und "Zuck" hatte er meine Rechte am Kinn.....Reflex..das wars... Rektor, blauer Brief, Eltern vorgeladen... und klaro.. meine "Leistungen" sackten ins Nirgendwo!

Alle meine Beteuerungen, das ich das nicht wirklich gewollt hatte verhallten in den weiten Korridoren der Ignoranz!

So haette ich also das 6te Schuljahr nochmal absolvieren muessen.

Es kam aber ganz anders!

Meine Mutter hatte von der ganzen Sache ebenfalls die Nase randvoll, sie war nicht parteiisch auf der Seite ihres Sohnes, fand aber die "Bestrafung" auch etwas ausser der Rolle.

Sie sprach mit dem Lehrer meines aelteren Bruders, der eine Art "Sonderlehrer" war und im sozial schwierige Kinder/Jugendliche im Strafvollzug betreute.

Dieser Mann sorgte sich um meine Versetzung in seine Klasse an eine andere Schule!

Nach wenigen Test's sagte er zu mir: "Mensch Manne, du kannst ja sogar lesen und rechnen!" und lachte..dann sagte er zu mir: 'Es liegt an dir, streng dich an und du kannst bei mir das 7te Schuljahr abschliessen und deine Schulausbildung normal fortsetzen!"

Und so kam es dann auch... dieser Mann hatte fuer mich, damals revolutionaere Unterrichtsmethoden, obwohl er an Jahren alt war!

Ich und die wenigen anderen Mitschueler waren begeistert von ihm, wir waeren Pferde fuer ihn stehlen gegangen!

Liegt es also an den Faehigkeiten des Paedagogen oder an den Schuelern?

Heute mag die Sache etwas anders liegen - schau oefters die Serie im Travel und Leisure Channel mit Jamie den Chef, der sich in England dafuer einsetzt dass das Junkfood aus den Lunchboxen der Kiddies verschwindet - denn Zucker und die vielen Zusatzstoffe, denaturierte Nahrung scheinen einen gewichtigen Anteil an Fehlverhalten, besonders bei juengeren Schuelern zu haben!

Auch ein sehr interessanter Aspekt!

Aber das traf damals auf uns nicht zu!

Also was...? :hehehe:

odd
24.01.2008, 07:59
Ganz genau das meine ich.

Eine Kooperation zwischen Lehrer und Schuelern und schon passt das Niveau.

Habe auch meine schwarzen Schafe, aber auch meine Helden.

Fuer vielen ist Englisch eine Qual. Warum? Weil die meisten es nicht verstehen, auch fehlt(e) jemand der den Schuelern erklaert es richtig anzuwenden und umzusetzen.

Kleines Beispiel. Schuelern wird (versucht) in der 3. Jahrgangsstufe folgende Saetze zu vermitteln.

What would you like to eat? oder
What would you prefer to eat?
Kinder mit 8 oder 9 Jahren solche Saetze beizubringen ist fuer mich paedagogisch unsinnig.

Dass diese dann die Lust aufs Lernen verlieren fast verstaendlich.
Dann soll ein Farang diesen Mangel ausgleichen. :sterne:

Dies funktioniert aber nur, wenn die Schueler mitziehen, doch erschreckend wenige sind gewillt dies auf sich zu nehmen.

Leichte Aufbausaetze fuer die 7 oder 8 Jahrgangsstufe wie

What is your name?
How old are you? etc.
wird beim Freund mit ??????? nachgefragt.

Andere Tests mit sehr sehr leichten Vokabular wie z.B. necktie (?????) bleibt ohne Erfolg

Weiterer Minuspunkt eines Faranglehrers ist der wohl mangelnde Respekt von den Schuelern, die den Farang eher als Objekt anstatt Lehrer betrachten.

In einer anderen Schule wurde mir berichtet, dass Schueler 9. Jahrgangsklasse einen Faranglehrer vermoebelten.

Samuianer
24.01.2008, 09:03
Ganz genau das meine ich.

Eine Kooperation zwischen Lehrer und Schuelern und schon passt das Niveau.

Liegt die Latte da nicht etwas hoch?



Fuer vielen ist Englisch eine Qual. Warum? Weil die meisten es nicht verstehen, auch fehlt(e) jemand der den Schuelern erklaert es richtig anzuwenden und umzusetzen.

hmmmm... eine meiner Ex-bekanntschaften war Lehrerin in Oz. Sie lehrte haupsaechlich Zuwanderer/Asylkinder.. die meisten waren Vietnamesen. Sie hatte eine TOEFL und EASL Ausbildung und war ganz happy damit.

Die Lehrmittel waren mit Bildtafeln und endlose Wiederholungen, phonetische Uebungen, bis es sass.

Dann kam der naechste Schritt: Woerter zusammenfuegen - Bildtafel: Apfel, essen etc...
Dann "I like Apple"... "I like to eat Apple"... usw. kennst du sicher.

Kleines Beispiel. Schuelern wird (versucht) in der 3. Jahrgangsstufe folgende Saetze zu vermitteln.



Dass diese dann die Lust aufs Lernen verlieren fast verstaendlich.


Kinder sind immer interessiert, solange sie nicht irgendwie gestoert sind... der Trick ist wohl ihre Aufmerksamkeit zu wecken...


Dies funktioniert aber nur, wenn die Schueler mitziehen, doch erschreckend wenige sind gewillt dies auf sich zu nehmen.

s.o.


Weiterer Minuspunkt eines Faranglehrers ist der wohl mangelnde Respekt von den Schuelern, die den Farang eher als Objekt anstatt Lehrer betrachten.

Das gleiche Problem gibt es mit der Ausbildung und im Umgang mit Angestellten.... verfahren: s.o.


In einer anderen Schule wurde mir berichtet, dass Schueler 9. Jahrgangsklasse einen Faranglehrer vermoebelten.

Mega-Krass!

Ja, wir haben hier die Ar...karte! Aber NUR weil sie sich ueber ihre Unzulaenglichkeiten bewusst sind, eine Art Kompensation...ich versuche immer wiedrr mir das zu vergegenwaertigen, dann steht mir die "Sonne" im Gesicht und "die" sind entwaffnet!

trick: Nicht kriegen lassen! Und klar durch blicken lassen das DU nix lernen musst, sie, wen sie nix lernen wollen, das auch duerfen, dann aber irgenwann auf der Strasse stehen oder ihr Leben lang von Mami und Papi abhaengig sind - Paralellen aufzeigen!


ich weiss, ich weiss.... plaudere nur ein wenig aus dem Naehkaestchen, haekeln oder stricken lag mir noch nie! :hehehe:

Joseph
24.01.2008, 09:06
Thailänd. Schulen kann ich nicht beurteilen, zu Faranglehrern, die Thais in Thailand unterrichten kann ich nichts sagen, ich kenne keine persönlich.

Man spricht –hier in D.- oft von mangelndem Respekt der Schüler vor den Lehrern. Ich meine, es muss auch einen Respekt des Lehrers vor den Schülern geben.

Ich glaube, die Art, wie der Lehrer auf die Schüler zugeht, scheint mir sehr wichtig. Wenn er Gehorsam fordert, allein weil er der Lehrer ist, so ist er zum Scheitern verurteilt.

Eine Reihe von Lehrern betrachtet die Schüler eher als Objekte denn als Subjekte.

Ich glaube ein Lehrer muss Vorbild sein. Er muss es in erster Linie verstehen, die Schüler zum Selbstlernen anzuregen. Er muss das Lernen lehren. Er muss die Schüler lehren, kritisch zu denken und alles zu hinterfragen. Jedes Fach kann dazu beitragen. Auch z.B. eine komplexe Matheaufgabe kann zum kritischen Denken beitragen, hier wird gelernt, wie man eine Aufgabe angehen kann, dass man analysieren muss, was kenne ich, was will ich rauskriegen. Dass man eine Aufgabe auf ganz verschiedenen Wegen lösen kann. Das man einen Plan aufstellt, wie die Lösung möglicherweise zu erreichen ist. Das man das Ergebnis kritisch bewerten muss (kann es überhaupt stimmen?). Dass man alle Behauptungen beweisen muss, usw. usw.

Ich glaube, dass es keine langweiligen Fächer per se gibt. Natürlich interessiert sich ein bestimmter Schüler für das eine Fach mehr als für das andere. Dafür ist es bei anderen Schülern umgekehrt. Ein Lehrer kann jedes beliebige Fach interessant für die Schüler gestalten. Er muss den Schülern nur aufzeigen, warum man das lernen muss, was er lehrt. So lange ein Schüler glaubt, was der Lehrer lehrt, sei unwichtig, wird er es nur widerwillig und mit geringem Erfolg lernen.

Ich glaube, ein wichtiges Kriterium für einen Unterricht hier in D. ist, welchen Freiheitsgrad der Unterricht hat. Ob die Schüler bei der Auswahl der Themen und Unterrichtsstoffe gefragt und berücksichtigt werden, ob der Lehrer sich in seiner Führung zurücknehmen kann, wie er zur Teamarbeit anregt usw. Durchgängiger Frontalunterricht, bei dem der Lehrer sagt was passiert und die Schüler die vorgedachten Gedanken des Lehrers nachdenken und verinnerlichen sollen, ist kein richtiger Unterricht. Das mag zu Kaisers Zeiten angemessen gewesen sein, heute aber nicht mehr.

So denke ich. Aber ich bin kein Lehrer, könnte es nicht sein. Erst recht nicht in Thailand, wo die Schüler –so habe ich mehrfach gehört- dem Lehrer als Führer folgen, aber nicht das selbständige Denken gelehrt bekommen. Die Schule ist ja, so wird behauptet ein Abbild des Lebens und der jeweiligen Gesellschaft. Daher mag es kein Zufall sein, dass gerade in Thailand vom Schüler in erster Linie Gehorsam und „dem Lehrer folgen“, also zuhören, aufnehmen, möglichst genau reproduzieren gefordert werden.

Joseph

24.01.2008, 09:13
Warum sollten Schulen NIE privatisiert werden?

(Ich bin der Meinung es duerfte keine Privat-Schulen geben, Verstoss gegen das Grundgesetz!)

Und wieder mal falsch verstandener Gleichheitsgrundsatz.
Du möchtest also sozialistische Einheitsschulen?

Gute und schlechte Schulen lassen sich aber auch bei staatlichen Einheitsschulen nicht vermeiden, es sei denn, du willst zwangsweise Kinder aus besser situierten Vierteln in sozial schwache Stadtteile schicken und umgekehrt. Das könnte zumindest ein lustiges Experiment werden.

odd
24.01.2008, 09:39
Ganz genau das meine ich.

Eine Kooperation zwischen Lehrer und Schuelern und schon passt das Niveau.
Liegt die Latte da nicht etwas hoch?


Wieso zu hoch? Wenn ich bei meinen Mathayomklassen strikt nach Lehrbuch vorgehen wuerde. Es waere ein Chaos. Ich muss mich deren Leistungsgrad anpassen. Zugleich sollten diese Schueler sich einen Ruck geben und ein paar Regeln aufnehmen. Es heisst immer "Lernen durch spielen", aber bekanntlich kann erst mit dem Spielen begonnen werden, wenn die Spielregeln verstanden wurden.

Oder

Ich kaufe mir ein neues PC game. Ich kann mich nicht gleich am Computer setzen und spielen, ich muss erst den Computer mit dem Spiel bekannt machen (installieren).



Kinder sind immer interessiert, solange sie nicht irgendwie gestoert sind... der Trick ist wohl ihre Aufmerksamkeit zu wecken...

Jein, denn ist einmal die Lust aufs Lernen vergangen (ich rede jetzt hier ausschliesslich Englisch in Thaischulen) ist es fast unmoeglich ihre Aufmerksam wieder zuerlangen.


...wo die Schüler ...dem Lehrer als Führer folgen, aber nicht das selbständige Denken gelehrt bekommen ... Daher mag es kein Zufall sein, dass gerade in Thailand vom Schüler in erster Linie Gehorsam und „dem Lehrer folgen“, also zuhören, aufnehmen, möglichst genau reproduzieren gefordert werden.

@Joseph, wenn Du anstatt Lehrer Thailehrer einfuegst, dann liegst Du richtig.
Es wird auch nie eine These eines Thailehrers in Frage gestellt. Dieses Monopol besitze nur ich. :-D

Vor allem wenn ich den Schuelern ihre mangelnde Aussprache versuche zu verbessern, stosse ich auf Unverstaendnis. Hatte glaube schon in einen anderen Threat die Geschichte mit house und mouse und deren Aussprache berichtet. Ich wurde fast gesteinigt.

Erich
24.01.2008, 21:13
Fällt mir aus meiner Schulzeit gerade was lustiges ein: da waren lange Haare bei den Jungs grade Mode, aber in DDR zu der Zeit "nicht erwünscht" (also direkt verboten nicht).
Einer in meiner Klasse hatte nun längere Haare, nicht extrem, Ohren waren nur gut bedeckt. Klassenlehrerin hat da immer mal genörgelt, aber das hat ihn letztlich nur noch "cooler" gemacht - der traut sich was.
Dann begann für uns mit dem neuen Schuljahr der "Unterrichtstag in der sozialistischen Produktion", kurz UTP.
Da hatten wir Lehrer aus dem VEB (die meisten davon Lehrmeister).
Einer dieser Meister hatte wohl auch etwas gegen lange Haare - so musste sich "Mr. Cool" beim Feilen ein Kopftuch umbinden wie die Mädels aus der Klasse - das war natürlich nur wegen dem Arbeitsschutz - hat ihm der Meister ganz trocken und sachlich erklärt.
Alles grölte dabei.
Woche drauf brauchte er das Kopftuch nicht mehr, war er beim Frisör gewesen...

odd
25.01.2008, 02:10
Haarpracht ist in (manchen) Mathayomschulen (oeffentlich) auch ein Thema.
Sind die Haare fuer manch einen Lehrer, wohlgemerkt nur bei den maennlichen Schuelern, fuer seinen Geschmack zu lang, wird der Kurzhaarschneider ausgepackt und einmal kurz durchs Haar.

Samuianer
25.01.2008, 08:07
..... wird der Kurzhaarschneider ausgepackt und einmal kurz durchs Haar.


Mega Heavy - aber was solls - wachsen ja nach!

Hatte auch "Matte"... irgendwann nervte der Werksunterrichtlehrer rum, wir muessten an Maschinen arbeiten die lange Haartracht nicht zulassen wuerden.

Zum naechsten Unterrichtstag, tat ich Haaroel ins Haar, striegelte die Haarpracht ganz streng zurueck, band mir die "Matte" zu einem kleinen Knoten ins Genick und setzte eine Baseballmuetze auf...."Siehste Manfred ich wusste doch das auch du vernuenftig bist" und lobte meine "Vernunft" vor den anderen Klassenkameraden, die natuerlich sich das Grinsen verbeissen mussten...naechsten Tag mit frisch gewaschenen Schopf wieder in die Schule... dieser Leher hatte Treppenaufsicht... er fiel fast aus dem Anzug als er mich d.h. meine Haarpracht erblicken musste...tja... 0:1!

big_cloud
25.01.2008, 08:15
Manne, der Trick hat sogar 75/76 beim Barras noch funktioniert

Samuianer
26.01.2008, 06:48
Manne, der Trick hat sogar 75/76 beim Barras noch funktioniert

Mann muss sich nur zu helfen wissen!

Ist wie mit Tatoos, Hotpants, oder Minirock, Heute verliert da kaum noch einer 'n Wort ausser die stark Minderbemittelten! :hehehe:

odd
27.01.2008, 02:19
...Ist mit Tatoos, Hotpants, oder Minirock, Heute verliert da kaum noch einer 'n Wort ausser die stark Minderbemittelten! :hehehe:

Obwohl wenn manch Studentin zur Uni geht wird (berechtigt) gefragt:

Geht sie zum Studieren oder geht sie ihr Studium finanzieren.

27.01.2008, 02:25
Nett sind die weißen Blusen zur Schuluniform.
Werden gerne 1 - 2 Nummern zu klein gekauft. Manchmal auch drei.

big_cloud
27.01.2008, 06:36
http://www.nationmultimedia.com/2008/01 ... 063551.php (http://www.nationmultimedia.com/2008/01/27/opinion/opinion_30063551.php)


tut sich was?