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Daniel Sun
24.08.2009, 11:26
Hab eben den folgenden Artikel entdeckt...

Landbesitz von Ausländern in Thailand - Panikmache oder berechtigte Sorge?Zeitungen und Gazetten berichten in letzter Zeit häufig darüber, dass mehr und mehr Landflächen in Thailand „Farrangs” (Ausländern) gehören. Überschriften wie: „Ausländer besitzen 90 % der Strandggrundstücke auf Phuket” oder „Regierung entdeckt - Ausländer kaufen Farmland” heizen die Stimmung an.

Die angesehene Agentur für Meinungsumfragen, Thailand Research Fund (TRF), lieferte am 23. August in einem Seminar für Wirtschafts- und Jurastudenten, neu aufbereitete Argumente zu einer alten Tatsache, zum Zweck der Meinungsbildung.

Die Nachforschungen der TRF ergaben, dass Beamte und Anwälte dabei geholfen haben Ausländischen Unternehmern, im Besonderen Arabern, Reis-Farmen und Resort-Grundstücke zu erwerben. Das ist nicht neu und weiss in Thailand jeder Student. Internationale Konsortien benutzen Strohmänner (und Frauen), um die Land-Transaktionen zu tätigen, was in Thailand illegal ist. Wirtschaftsexperten gaben an, dass zum Beispiel 90 % der Küstenlinie Phukets thailändischen Strohmännern, die von Ausländern als Besitzer vorgeschoben werden, gehört! Doch es betrifft nicht nur Phuket. Zu den beliebtesten Ankaufgebieten zählen: Hua Hin in Prachuap Khiri Khan, Koh Phangan, Koh Samui in Surat Thani und Pattaya in Chon Buri.

Ein grosser Teil der Landkäufe wird ebenfalls durch Heirat mit einer Thai möglich gemacht. So ist es nicht verwunderlich, dass immer wieder Meldungen auftauchen, nach denen Politiker vorhandene Gesetzeslücken schliessen wollen. Nur, bisher blieb es bei Absichtserklärungen.

Aber auch Dorfchefs und Beamte sind in die Landkäufe verstrickt. In einigen Unternehmen sind Thai-Geschäftspartner vertreten, die legal 51 % einer Firma halten, jedoch lediglich als „Berater” tätig sind und in dem Unternehmen keinerlei Befugnisse haben.

Der „Foreign Business Act” verbietet Ausländern Land zu kaufen oder zu leasen, um Landwirtschaft zu betreiben. Das Gesetz erlaubt aber, dass sie 49 % an einer Thaifirma besitzen, die dazu berechtigt ist.

Wer dagegen verstösst, muss mit bis zu 3 Jahren Gefängnis und/oder 1 Million Baht (knapp 21.000 €) Strafe rechnen. Ob in solchen Fällen das Verhältnis zwischen bestraften Ausländern und thailändischen Strohmännern harmonisiert, ist nicht belegt.

Angst vor Überfremdung und ratlos gegenüber Alternativen

Wie in jeder hitzig geführten Diskussion, gibt es mehrere Meinungen. Die herbeizitierte Statistik gibt lediglich Zahlen an, analysiert jedoch nicht Ursachen und Hintergründe.

Sieht man einmal von der Entwicklung in den touristischen Hochburgen des Landes ab, haben Thais ihre Strände zwar immer als Spielwiese zum Sonnenuntergang betrachtet, aber ansonsten galten sie als nutzlose Flächen, auf denen nichts wächst. Doch es ist verständlich, wenn der Patriotismus neue Formen annimmt, etwa wenn Farmland an ausländische Konzerne verkauft wird, während 80% der Reisbauern hoffnungslos verschuldet sind.

Andererseits hat sich bisher nie jemand darüber aufgeregt, wenn Farmland von Thais erworben und in Industrieparks oder Wohnanlagen verwandelt wird. Wäre es nicht die bessere Alternative wirksame Gesetze zu schaffen, die Farmland ausdrucklich als solches ausweisen und entsprechend schützen, egal vor wessen Zugriff?

In Zeiten der Globalisierung wäre es ebenso angebracht darüber nachzudenken, ob man zum Beispiel mit einer arabischen Firma, die auf Thai-Boden zum Export bestimmten Reis anbaut, nicht joint ventures oder barter deals aushandeln sollte. Die Regierung könnte Mindestlöhne für die Arbeiter von betreffenden Auslandsunternehmen festlegen und allen Beteiligten wäre gedient. Thailand hat Reis, aber kein Öl!

Eine weitere Überlegung wäre, ob man nicht besser beraten ist, die Lebensumständer der Reisbauern zu verbessern? Wenn ein Farmer nicht nur seine Schulden bezahlen, den Lebensunterhalt bestreiten und obendrein vielleicht noch etwas zur Seiten legen kann, würde das zumindest zu einer ideellen Wertschätzung seiner Erdscholle führen und seine Bereitschaft, Land zu verkaufen, minimieren. Das ist das simple Prinzip von Angebot und Nachfrage. Hinzukommt, dass nur ein verschwindend kleiner Teil der heranwachsenden Landbevölkerung bereit ist als Farmer zu leben, um sich trotz harter körperlicher Arbeit in Schulden zu verstricken.

Thailand wird voraussichtlich immer genug Agrarprodukte produzieren können, um den Eigenbedarf zu decken. Das eigentliche Problem scheint aber die Frage zu sein, ob die Nation auch Willens und in der Lage ist neue Wege zu gehen, um die Zukunft zu sichern. In endlosen Zeiten politischer Instabilität allein auf fragile Sektoren wie Tourismus und mit Hilfe von billiger Arbeitskraft produzierten Massenartikeln zu setzen, scheint nicht die geeignete Strategie zu sein, den Herausforderungen der Zukunft zu begenen.

Quelle (http://asien.mediaquell.com/2009/08/24/landbesitz-von-auslaendern-in-thailand-panikmache-oder-berechtigte-sorge-83992/)

Wie ist die Meinung hier im Forum?
Alles Panik mache, oder ist es eine berechtigt Sorge?
Wie steht Ihr dazu, dass Ausländer offiziell kein Land kaufen dürfen?

24.08.2009, 11:46
Im Vergleich zu Thailand wird dir in Malaysia der Arsch geküsst.
Mehr habe ich dazu nicht mehr zu sagen.

24.08.2009, 12:50
Die unterschwellige und mehr und mehr unverhohlene Stimmungsmache gegen Besitz, der durch Faranggeld erst möglich gemacht wurde, biegt wohl in die Endrunde ein.
Da ist ein Riesenvermögen, an das man jetzt endlich dran will.
Es unterscheidet sich durch nichts, was eine Thaischlampe mit Masterplan vorbereitet und dann auch durchsetzt.
Dass bei einer groß angelegten Enteignung von Farang dann keine Kohle mehr ins Land fließt, daran denkt man jetzt nicht. "Kit glai" (in die Zukunft denken), das können die Thais nicht, es sei denn sie sind chinesischer Abstammung.

Tja, Jungs, mit "Besitz" in Thailand, bereitet euch auf unruhige Zeiten vor.
Nicht nur Massenenteignungen stehen da wohl auf dem Masterplan, es wird wahrscheinlich von Progromen gegen Ausländer begleitet sein, um das ganze mit des "Volkes Zorn" zu legitimieren.
Dieses Land ist schon lange fertig und nicht mehr zu retten.
Tritt das Vorbeschriebene dann wirklich ein, wird es auch die letzte Pappnase kapieren.
Na ja, es wird immer Nachschub an Dummbatzen geben.
Ich selbst bin mit Thailand schon seit langem fertig und werde darin immer nur noch mehr bestärkt.

Greenhorn
24.08.2009, 16:08
Die "Angst vor Überfremdung " verstehe ich nun wirklich nicht. Ist noch nicht lange her wo die Thais die Mon aus diesem Landabschnitt verdraengt haben.
Auch die vielen Chinesen beeinflussen die thailaendische Kultur erst seit etwa 150 Jahren.

Unabhaengig davon ist es legal, wenn ein Fallang Chanot-land pachtet und darauf Gebaeude errichtet (natuerlich immer schoen alle Belege aufheben). Dabei ist es unerheblich, ob das Land von einem Fremden, der thailaendischen Ehefrau oder der thailaendischen Lebensabschnittspartnerin gepachtet wurde. Darin will eigentlich keiner was aendern, soweit ich weiss!
Was anderes ist mit dem "Nicht"-Chanot-Land (nur Nutzungsrecht/ gern auch als Koenigsland bezeichnet). Die hier ueber Strohmaenner erworbenen Nutzungsrechte sind illegal. Aus meiner Sicht gibt es nichts dagegen zu sagen, wenn man dagegen vorgehen will.

pit
25.08.2009, 03:53
Ich persönlich halte das für Panikmache. Dem Durchschnittsfarang, der irgendwo im Land ein Rai gepachtet hat, um ein Häuschen darauf hinzustellen, wird absolut nichts pasieren. Und das wird auch weiter völlig legal bleiben.

Wo der Hammer zuschlagen kann ist da, wo versucht wird, mit dem erworbenen Grund einen Profit auf Kosten der Thai Gesellschaft in Farangtaschen zu erwirtschaften. Und da sollte dann auch zugeschlagen werden!

Gruß Pit

25.08.2009, 04:31
Wo der Hammer zuschlagen kann ist da, wo versucht wird, mit dem erworbenen Grund einen Profit auf Kosten der Thai Gesellschaft in Farangtaschen zu erwirtschaften. Und da sollte dann auch zugeschlagen werden!

Damit ich richtig verstehe:

Um Investoren werben, aber gefälligst sie nichts daran verdienen lassen?

Greenhorn
25.08.2009, 05:19
Investoren koennen ausgestattet mit einem entsprechenden Visa auch unternehmerisch taetig werden. Sollte man dafuer Land benoetigen, kann man dies pachten und Gebaeude darauf errichten oder auch Land mit Gebaeuden anmieten.
Gruendet eine Gesellschaft mit einem Thai oder einer Thai-Gesellschaft, kann diese neue Gesellschaft eigenstaendig Land kaufen.
In diesem Zusammenhang wird eigentlich ueblicherweise nur beanstandet, wenn hierbei Strohmaenner eingesetzt werden. Diese Strohmaenner bringen natuerlich kein Kapital ein, erhalten fuer ihren Dienst aber schon eine kleine angemessene Verguetung.
Die "Nichtverfuegbarkeit" der Gesellschaftsanteile wird in der Regel durch einen Scheinkredit gesichert.

pit
25.08.2009, 06:03
Nee Phommel,

Ich hatte geschrieben: "Profit auf Kosten der Thai Gesellschaft in Farangtaschen"!

Natürlich gibt es auch sehr viele seriöse Investoren. Aber meiner Meinung nach sollte man den schwarzen Schafen da doch schon auf die Finger klopfen.

Aber am Rande:
Thailand braucht keine Farangs als schwarze Schafe. Der Bedarf kann aus den eigenen Reihen gedeckt werden!

:prost:

25.08.2009, 06:21
So ganz verstanden habt ihr aber anscheinend das Potenzial dieses Artikelinhaltes nicht.
Oder es darf einfach nicht passieren was passieren könnte?
Hoffentlich halten die Scheuklappen.... :cool:

Wenn man bedenkt wie flexibel in Thailand gewisse Sachen auslegt werden..... besonders dann, wenn das Eigentum anderer man gerne selbst einsacken möchte.....

Es ist noch gar nicht so lange her wo Mia Farang kein Land besitzen durfte.
Solche Regelungen können über Nacht reaktiviert werden......

Und dann? Katzenjammer?

Greenhorn
25.08.2009, 16:06
Ich kann jetzt keine konkrete Zahlen liefern, aber ich schaetze in Thailand kann hoechstens 20 % der Landflaeche veraeussert werden.
Die grosse Masse der landwirtschaftlichen Nutzflaeche ist kein Chanot-Land und somit nicht veraeusserbar auch nicht fuer Thais.
Dieses Nutzungsrecht und die "Familie" sind die beiden entscheidenten Saeulen des sozialen Systems.
Gerade bei diesem Nutzungsrecht wurde in der Vergangenheit viel betrogen, wodurch ein "Besitzer-" (eigentlich Nutzer- )-wechsel stattfinden konnte.
Einer der groessten Landbesitzer und Glaeubiger (der zur Zeit nicht in Thailand lebt) wollte ja gerade dieses Recht aendern und wollte all dieses Land in veraeusserbares Land umwandeln. Das hat dem Herrn viele Anhaenger gebracht. Auch unter den Fallang-Ehemaennern.
Natuerlich kann man dann fuer das Land auch einen Kredit aufnehmen. Wer dann wieder der groesste Glaeubiger sein wuerde, kann sich jeder selber ausmalen. Genauso wie jeder selbst abschaetzen kann, der Thailand etwas kennt, wie lange es dauert, bis der Kredit platzt und einer der groessten Landbesitzer zum groessten Landbesitzer wird.
Wer Thailand noch etwas mehr kennt, der wird verstehen, diesen Clou koennte man mit einem Gesetz in Deutschland vergleichen, wodurch eingeraeumt wird einen Kredit auf den Sozialhilfeanspruch (Heute glaube ich HarztIV) zu gewaehren, wobei bei platzen des Kredits die Sozialhilfezahlung auf den Glaeubiger uebergeht.
Jetzt bleibt fuer mich eigentlich nur noch eine Frage: Hat der Artikelschreiber den gar keine Ahnung vom thailaendischen Landrecht?