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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Schiffsverkehr auf dem Mekong eingestellt



schiene
05.03.2010, 21:35
Die anhaltende Trockenheit hat den Schiffsverkehr auf dem Fluss Mekong in der Provinz Chiang Rai zum Erliegen gebracht. Innerhalb eines Monats ist der Wasserstand um 1,5 Meter gefallen. Chinesische Medien berichten, der Pegel sei so niedrig wie nie zuvor in den letzten 50 Jahren. Der Warenverkehr zwischen Südchina und Thailand hat sich auf die Straße verlagert, von der Provinz Yunnan über Laos nach Nordthailand. Meteorologen sagen für die nächsten Wochen zunehmende Hitze und steigende Temperaturen bis 43 Grad voraus.

Quelle:
http://farang-magazin.com/2010/03/schiffsverkehr-auf-dem-mekong-eingestellt/

05.03.2010, 21:44
Sollen noch mehr Staudämme bauen...........

[youtube:31l9h1ta]http://www.youtube.com/watch?v=FKI5Krq4r1Q[/youtube:31l9h1ta]

06.03.2010, 00:31
http://www.badische-zeitung.de/nachrichten/ausland/dem-mekong-geht-das-wasser-aus--27878007.html

schiene
06.03.2010, 00:40
Staudämme können Vor und Nachteile haben.Vernünftig wäre eine länderübergreifende Überwachung des Stauvolumens und des weiterflusses des Wassers.

06.03.2010, 00:51
Staudämme können Vor und Nachteile haben.Vernünftig wäre eine länderübergreifende Überwachung des Stauvolumens und des weiterflusses des Wassers.

Und was machst, wenn Länder wie China auf so was - gelinde gesagt - scheißen?
Vor diesen nun sichtbaren Folgen haben thailändische Umweltschutzaktivisten schon vor Jahren gewarnt.
Ohne Erfolg. Die Verantwortlichen in China spielten das Problem runter und Thailand machte gute Mine zum bösen Spiel. Schließlich würde ja demnächst ein neuer Flughafen in Bangkok eröffnet und China wollte diesen als Hub benutzen. Wer möchte schon einen potenten Kunden verlieren wegen eines ollen Flusses?

schiene
06.03.2010, 00:57
Natürlich scheißen die Chinesen drauf was hinter ihrem Land passiert.Hier wäre z.b. eine internat.Vereinbarung mit Überwachung nötig,was wiederum die Chinesen auch nicht jucken würde.

06.03.2010, 01:04
Natürlich scheißen die Chinesen drauf was hinter ihrem Land passiert.Hier wäre z.b. eine internat.Vereinbarung mit Überwachung nötig,was wiederum die Chinesen auch nicht jucken würde.


Sehe ich auch so.
Die Völkergemeinschaft kriegt es ja noch nicht mal fertig verfolgte Menschen aus deren Klauen zu befreien ( Burma, Tibet ).
Ich befürchte, dass was nun an Folgen am Mekong sichtbar ist erst der Anfang darstellt. Wenn man den Aralsee zum Vergleich heranzieht, ahne ich Schlimmes........


http://www.fherrgen.de/google/aralsee.jpg


http://geo.bildungszentrum-markdorf.de/fortbildung/pictures/Aralsee%20Eis%202001.jpg



Was so was für Folgen für den Rest von SOA hätte. kann man sicher leicht erahnen.

schiene
06.03.2010, 01:23
Ja,das mit dem Aralsee ist schon krass.Der Bau von Bewässerungskanälen war ja sicher gut gemeint und ich glaube Ende der 50er Jahre konnte keiner die Folgen absehen.
Hier noch ein kleiner Artikel aus dem Wiki:

"Seit den 1960er Jahren ist der Wasserspiegel von 53 Meter auf 35 Meter (1997) gesunken. Zwischen 1960 und 1997 ging die Fläche des Sees um 44,3 % zurück auf 29.630 km². Das Wasservolumen hat sich um 90 % reduziert, gleichzeitig hat sich der Salzgehalt vervierfacht.[1] Mit ursprünglich rund 68.000 km² war der Aralsee der viertgrößte Binnensee der Erde. Heute ist er durch Verlandung in zwei Hauptteile zerfallen, den südlichen Großen Aralsee und den nördlichen Kleinen Aralsee. 1990 wies der Große Aralsee eine Fläche von etwa 33.000 km² auf, der Kleine Aralsee ein Fläche von etwa 3.000 km². Ein weiterer Teil des Sees im Südwesten hat sich allerdings vor 1960 als Aibugirsee abgetrennt."

walter
06.03.2010, 04:16
Heftig was dem See angetan wurde.

Uber die Schäden am Mekong sah ich einen guten Bericht. Ist allerdings schon paar Monate her.

schiene
06.03.2010, 20:04
Initativen und Projekte scheint es ja zu geben.Nur scheinbar ohne jeglich Einfluß!?

"Nachhaltiges Wassereinzugsgebietsmanagement im unteren Mekong-Becken
Projektkurzbeschreibung
Bezeichnung: Nachhaltiges Wassereinzugsgebietsmanagement im unteren Mekong-Becken
Auftraggeber: Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Kambodscha, Laos, Thailand, Vietnam
Politischer Träger: Mekong River Commission
Gesamtlaufzeit: 2008 bis 2011

Ausgangssituation
Im unteren Mekong-Becken sind über 80 Prozent der Bevölkerung mehr oder weniger direkt von den natürlichen Ressourcen des Flusssystems abhängig. Wichtigste Stichworte hierzu sind: Bewässerung, Landwirtschaft, Fischerei, Schifffahrt, Waldnutzung und Stromerzeugung.

Rund 300 Millionen Menschen werden direkt aus dieser Region mit Nahrungsmitteln versorgt. Dabei entspricht die Bewirtschaftung der Wassereinzugsgebiete nicht den Grundsätzen der Nachhaltigkeit. Anhaltende Waldzerstörung, Bodendegradierung und verringerte Bodenfruchtbarkeit sowie tiefgreifende Störungen des Wasserhaushaltes mit häufiger werdenden Überflutungen und Überschwemmungen einerseits und anhaltenden Niedrigwasserperioden und Wassermangel andererseits sind die Folgen unkoordinierter, nicht nachhaltiger Bewirtschaftung und konkurrierender Nutzungsansprüche.
Die schwierige Aufgabe, einen Ausgleich der Nutzungsansprüche über nationale Grenzen hinaus zu unterstützen, ist Sache der Mekong River Commission (MRC), die 1995 von den Anrainerstaaten unteren Mekong-Beckens gegründet wurde und seither von der deutschen Entwicklungszusammenarbeit und einer Reihe internationaler Geber unterstützt wird.

Ziel
Planung und Koordination einer nachhaltigen Ressourcenbewirtschaftung in Wassereinzugsgebieten durch Organisationen der vier Anrainerstaaten des unteren Mekong sind auf nationaler und regionaler Ebene verbessert.
Vorgehensweise
Das Vorhaben trägt zur Weiterentwicklung eines Konzepts zum integrierten Management des Wassereinzugsgebietes bei. Es unterstützt nationale Arbeitsgruppen aus Vertretern der zuständigen Ministerien fachlich, organisatorisch und logistisch und leistet direkte Strategie- und Prozessberatung beim Sekretariat der MRC. Es fördert regionalen Erfahrungsaustausch und regionale Kooperation und Koordination.
Für exemplarische Probleme des Wassereinzugsgebietes werden in allen vier Ländern gemeinsam mit Experten verschiedener Behörden exemplarische Lösungsstrategien entwickelt und angewandt. . Die Erfahrungen hieraus werden zunehmend auch anderen Entwicklungspartnern der MRC, wie der Asian Development Bank undzugänglich gemacht, die diese im Kontext eigener Programme nutzen.
Wirkung – Was bisher erreicht wurde
Nationale Arbeitsgruppen und Wassereinzugsgebietskomitees bearbeiten das Thema “watershed management” bereits weitgehend selbstständig und aktiv.
Zwischen den zahlreichen und unterschiedlichen beteiligten Fachministerien hat sich die Koordinations- und Kooperationsbereitschaft deutlich erhöht. Durch regionalen Austausch hat sich ein gemeinsames Konzept und Verständnis von “watershed management” herausgebildet, das von der Mekong River Commission getragen und weiterentwickelt wird. Die gewonnenen “best practices” werden auch von anderen Akteuren im Umfeld der MRC repliziert. "

07.03.2010, 02:51
Eine aktuelle Stellungsnahme vom Premierminister gibt es hier zu lesen:

http://www.bangkokpost.com/breakingnews/170640/china-not-retain-mekong-water-intentionally

schiene
12.03.2010, 00:58
Hier noch einen interessanten Artikel aus dem Jahr 2004 zum Thema

Archiv » 2004 » 14. April » Politik
Textarchiv
Der Mekong trocknet aus
Weil der große Nachbar China zu viele Staudämme baut, leiden die kleinen Länder Indochinas unter Wassernöten
Willi Germund
BANGKOK, im April. Ein paar Boote dümpeln im Brackwasser. Doch für die meisten Kähne in dem kleinen Hafen von Chiang Saen in Thailands "Goldenem Dreieck" reicht es nicht einmal mehr dazu: Die Bootsleiber ruhen auf einer geplatzten Kruste von knochentrockenem Schlamm. "Wir brauchen mindestens eineinhalb Meter Wassertiefe", sagt Sermchai Kittiratanapaiboon, der Vorsitzende der Handelskammer von Chiang Rai, "aber der Mekong ist nur noch zwischen 90 Zentimeter und einen Meter tief." Der Grund für das versiegende Wasser: Weil China am Oberlauf des 4 500 Kilometer langen Mekong einen neuen Damm baut, wird Wasser zurückgehalten und am Unterlauf verschlimmern sich die Folgen, weil es seit Wochen kaum geregnet hat.

Der Karikaturist der Zeitung Nation, Thailands einziges unabhängiges Tageblatt, brachte die Stimmung im Norden des Landes mit einer Zeichnung auf einen einfachen Nenner: Die Chinesische Mauer hält die Fluten des in Tibet entspringenden Mekong zurück, am Unterlauf fließen nur noch die Tränen der Bauern in das verbleibende Rinnsal. Denn die Lebensgrundlage von 60 Millionen Menschen in einer Region von der Größe Frankreichs und Deutschlands hängt davon ab, dass der Mekong genug Wasser hat.

Bleibt das Nass aus, verringern sich in Kambodscha die Fischbestände, die dem kleinen südostasiatischen Land jährlich den weltweit drittgrößten Süßwasserfischfang ermöglichen. Das Mekongdelta, die Reiskammer Vietnams im Süden des Landes, ist ebenfalls bedroht. 553 000 Hektar, so meldete Hanois staatliche Presseagentur VNA, droht die Versalzung, weil Meerwasser in das ausgetrocknete Delta fließt. 1,6 Millionen Hektar Ackerboden in der Region brauchen den Mekong zur Bewässerung.

Doch der große Nachbar China kümmert sich bislang wenig um die Wassernot der kleinen Vettern in Indochina. Die boomende chinesische Wirtschaft braucht Energie, wo immer sie beschafft werden kann. Da bis auf den Ganges alle große Ströme Asiens in Tibet beginnen, liegt es nahe, dass sich Peking auf Wasserkraft stürzt. China will insgesamt rund 40 Dämme in der Region bauen, sagen Umweltexperten.

Die beiden Staudämme Manwan und Dachaosan, die am Mekong bereits fertig gestellt wurden, sorgten schon in der Vergangenheit für Probleme. Wenn die Wassertore geöffnet werden, verursacht die Flutwelle flussabwärts nicht nur Erosionsprobleme, sie stört auch den Laich-rhythmus der Fische. Und sie vernichtet Kai - ein Art Seegras - das die Bauern entlang des Mekong ernten.

"Ich glaube, unsere Regierung fürchtet sich vor dem mächtigen China", sagt der thailändische Fischer Jeerasak Intayos. "Sie hat Angst, Chinas Entwicklung zu kritisieren, obwohl Millionen von Menschen am Unterlauf des Mekong leiden." Der Vorwurf trifft nicht völlig zu. Denn während in Chiang Saen die Fischer leiden, profitiert ein Teil der Geschäftsleute im "Goldenen Dreieck": Ihre Exporte verzeichnen explosionsartige Zuwachsraten. "Wir können gar nicht genug Gummibäume pflanzen", sagt Pansak Vinyaratn, der Chefberater von Thailands Premier Thaksin Shinawatra, "so groß ist die Nachfrage."
Quelle:
http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2004/0414/politik/0030/index.html

pezi
12.03.2010, 08:11
wenn sie im fernsehen schon sagen die bauern solln keinen reis anbauen.es wirt kein wasser geben. dann ist das schon kritisch.gruss pezi