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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Thailand lockert die Devisenrestriktionen



Hua Hin
26.07.2007, 08:45
Thailands Regierung hat Massnahmen zur Lockerung der Restriktionen im Umgang mit ausländischen Devisen abgesegnet. Damit soll das Er- starken des Baht abgedämpft werden. ...

mo. Bangkok, 24. Juli
Thailands Regierung hat am Dienstag die bis anhin geltenden Restriktionen bezüglich des Umgangs mit Devisen im Zahlungsverkehr mit dem Ausland stark gelockert. Ziel der Lockerung ist, den im regionalen Vergleich in den letzten Wochen starken Auftrieb der Landeswährung Baht gegenüber dem sich weiter abschwächenden US-Dollar abzudämpfen. Der Auftrieb des Baht droht Teile der hiesigen Exportindustrie, die gesamthaft über 60% des Bruttoinlandproduktes des Königreiches erarbeitet, im Vergleich zu vorab in Vietnam und China ansässigen Firmen konkurrenzunfähig zu machen.

Erste Entlassungen in der Textilbranche
Bereits wird über Fabrikstilllegungen in der Textilbranche gemunkelt, einige solche Betriebe haben schon Arbeitskräfte zu entlassen begonnen. Aber auch die Ertragslage von Grosskonzernen, wie beispielsweise dem weltweit operierenden Geflügelfleisch- und Viehfutterproduzenten CP Foods, ist beeinträchtigt worden. Der Baht, der vor zehn Jahren noch so stark an Schwindsucht litt, dass sein massiver Wertzerfall zum Anfang der die Region wie ein Steppenfeuer verheerenden Asienkrise wurde, hat im gesamten letzten Jahr gegenüber dem Dollar knapp 14% an Wert zugelegt, im laufenden Jahr belief sich der Auftrieb bisher auf nochmals 7,5%. Unter den Landeswährungen der Nachbarn in der Region hatte einzig der philippinische Peso einen ähnlichen Wertanstieg zu verzeichnen, während vergleichsweise harte Devisenregime den Auftrieb etwa des chinesischen Yuan und des vietnamesischen Dong gegenüber dem schwächelnden US-Dollar in Grenzen hielten.

Kapitalabfluss erleichtern
Im Unterschied zur faktischen starken Besteuerung aller ins Land fliessenden Kapitalströme, mit der die Bank of Thailand im vergangenen Dezember in- und ausländische Investoren vor den Kopf gestossen und den grössten Absturz der Bangkoker Börsenkurse aller Zeiten ausgelöst hatte, kommt das am Dienstag verabschiedete Massnahmenpaket nicht ganz unerwartet: Dessen sechs Punkte sind in den letzten Wochen in einem sehr speditiven Vernehmlassungsverfahren unter Einbezug von Wirtschaftsverbänden, Handelskammern, Ökonomieprofessoren und Devisenexperten der Zentralbank ausgearbeitet worden. Ein weiterer Unterschied besteht darin, dass es nicht darauf abzielt, den Zufluss von Kapital zu erschweren, sondern vielmehr dessen Abfluss ins Ausland zu erleichtern bzw. zufliessende Gelder vom bisherigen Zwang zum Eintausch in die Landeswährung zu befreien.

So dürfen gemäss dem wichtigsten Punkt hiesige Firmen fortan Exporterträge im Hinblick auf das Bezahlen potenzieller späterer Importe für 360 statt wie bisher nur 120 Tage im Ausland belassen; ins Inland transferierte Erträge können sie auf Devisenkonti einheimischer Banken künftig sogar unbeschränkte Zeit in Fremdwährung belassen. Auch Privatpersonen dürfen ab sofort im Ausland verdiente und ins Königreich transferierte Devisen für unbeschränkte Zeit auf hiesigen Fremdwährungskonti halten, statt sie wie bis anhin innert 15 Tagen in Baht wechseln zu müssen.

Enthusiastische Reaktion an der Börse
Allerdings sind diesen Devisenguthaben Obergrenzen gesetzt; Sie betragen 100 000 $ für Private und 5 Mio. $ für Unternehmen. Eine stabilisierende Wirkung auf den Baht erwarten sich Beobachter nicht nur von den gelockerten Umtauschvorschriften, sondern auch davon, dass fortan an der Bangkoker Börse kotierte Firmen ohne Bewilligung Devisen bis zu 100 Mio. $ pro Jahr erwerben dürfen, um damit im Ausland Direktinvestitionen zu tätigen. Wegen der zu erwartenden geringen Volumina weit weniger ins Gewicht fallen dürfte hingegen, dass Privatpersonen künftig auch bis zu 1 Mio. $ pro Jahr an im Ausland lebende Verwandte überweisen dürfen.

Wirtschaftskreise und auch die Börse haben das Massnahmenpaket mit Enthusiasmus begrüsst. Der Index der Stock Exchange of Thailand hat die Sitzung nach einem Anstieg um über 2% bei 880,95 Zählern geschlossen, einem seit mehr als zehn Jahren nicht mehr erreichten Höchststand. Allerdings bleibt zu vermuten, dass damit ein eigentlich eben gerade nicht beabsichtigtes Phänomen einhergegangen ist, nämlich ein den weiteren Auftrieb des Baht fördernder Zufluss ausländischen Kapitals. Denn für den bisherigen Indexanstieg um 30% seit Jahresbeginn sind vorab ausländische institutionelle Anleger verantwortlich, die im bisherigen Jahresverlauf bereits 4 Mrd. $ am Bangkoker Aktienmarkt investiert haben, 1 Mrd. davon allein seit Anfang Juli.

Quelle:NZZ

26.07.2007, 09:34
Achtung - Spass !!!!!

Jetzt hört endlich auf die Isaan-Schnecken zu sponsern . Die sollen wieder arbeiten gehen.
:-D

26.07.2007, 12:49
Ich werde gesponsort. Besser?

26.07.2007, 13:10
Ich werde gesponsort. Besser?

Aus'm Isaan ? Da brauch ich Beweise um dies glauben zu können. :cool:

26.07.2007, 13:19
Von MIR, leider habe ich aber keinen Scanner und kann es auch nicht beweisen; aber, mit welcher Hand soll ich schwören.

Walter

guenny
26.07.2007, 20:25
weit weniger ins Gewicht fallen dürfte hingegen, dass Privatpersonen künftig auch bis zu 1 Mio. $ pro Jahr an im Ausland lebende Verwandte überweisen dürfen.
Könnte davon ein "unerwarteter" Nebeneffekt sein, dass Mr. T. jetzt leichter seine Kohle nach England transferieren kann?
Ansonsten ein Devisenkonto wär natürlich auch ganz nett, kann man Kohle überweisen und dann wenn der THB runter ist umrubeln.

Hua Hin
31.07.2007, 19:51
31.07.2007 - 09:01 Uhr
Hoffnungsbörse Thailand – Garant für heftige Ausschläge

Die Korrektur hat den ganzen Erdball erfasst. Rund um den Globus haben die Märkte nach Jahren des Höhenrausches zur Abwärtsbewegung gewechselt. Rund um den Globus? Nein, ein kleines Land im asiatischen Südosten leistet Widerstand und dreht den weltweiten Börsenspieß um: Thailand.
Die Börse in Bangkok hat sich aus der rasanten Rallye der letzten drei Jahre weitgehend herausgehalten und stand im Mai des aktuellen Jahres ziemlich exakt auf dem Niveau vom Januar 2004. Von wegen, asiatisches Jahrhundert. Der Dax hatte sich in der gleichen Zeitspanne im Kurs verdoppelt.

Seit Anfang des Monats sieht das nun alles ganz anders aus. Denn während die anderen Weltbörsen schwächeln, startet der thailändische SET-50-Index plötzlich durch. Schlappe 24 Prozent haben die Thai-Aktien seit Mitte Juni gemacht, während sonst fast alle Börsen im Minus liegen.

Natürlich kommt derlei Jubelstimmung nicht von ungefähr. Sie ist vielmehr unmittelbare Folge einer Lockerung der nach dem Militärputsch Ende 2006 eingeführten Kapitalverkehrskontrollen. Hinzu kommen positive Signale für eine politische Stabilisierung und die Rückführung des Landes in eine Zivilgesellschaft mit einer durch Wahlen legitimierten Regierung. Am 19. August soll dem Volk die neue Verfassung zu Abstimmung vorgelegt werden. Parlamentswahlen sollen Ende November und damit einen Monat früher als ursprünglich geplant abgehalten werden.

Was die Akteure am Zertifikatemarkt angeht, fällt die Reaktion auf den Kursschub der letzten Wochen sehr unterschiedlich aus. Die Société Générale hat kurzerhand ein Indexzertifikat auf den SET-50 emittiert (WKN: SG04SE) und bewirbt dieses mit der unzweifelhaften Aufforderung „Setzen Sie auf Thailand!“. Bemerkenswert ist das vor allem deshalb, weil in dem beigefügten Werbeschreiben die Worte „Militärputsch“ oder „Kapitalverkehrskontrolle“ gar nicht auftauchen. Stattdessen geht es da um Wachstum und den Umbau vom Agrarland zum technologie- und dienstleistungsorientierten Hoffnungsträger.

Etwas anders sieht das bei der ABN Amro aus, die sich in ihrem aktuellen News-Pdf ebenfalls mit dem Thailand-Index befassen. Die bösen Unwörter tauchen zwar auch da nicht auf, dafür mahnen die für ABN tätigen Charttechniker aber aufgrund der technischen Verfassung trotzdem zur Vorsicht. Der Markt sei aus „indikatorentechnischer Sicht“ stark überkauft, weswegen nun zunächst ein mehrwöchiger Rücksetzer zu erwarten sei. Als Untergrenze der befürchteten Korrektur sehen die Techniker einen Bereich um 550 Indexpunkte, von denen aus dann gute Chancen auf eine Mittelfristrallye bis auf 770 Punkte bestünden.

So oder so – Spannung scheint da auf jeden Fall geboten. Neben den Zertifikaten auf den SET-50-Index, von denen es natürlich mehrere gibt, bietet Goldman Sachs auch ein Indexpapier für den von MSCI berechneten Thailand-Index (WKN: GS6A5W). Währungsgesichert sind diese Papiere alle nicht, was aber im Fall von Thailand nicht zwangsläufig von Nachteil sein muss. Denn in den letzten beiden Jahren neigte der Thai-Baht eher zur Auf- als zur Abwertung, sodass hier sogar zusätzliche positive Kurseffekte bei den Zertifikaten möglich sind.

Ralf Andreß

31.07.2007, 20:35
jaja business über alles.
Scheissegal, wenn der Hunger in Thailand zurückkehrt.........

Joseph
01.08.2007, 13:54
Die einzigen Aktien , die ich habe und je haben werde, sind ein paar Non-Valeurs, also Aktien, die keinerlei Wert mehr haben, aber sie sehen schoen aus, mit Drachenfigutren und so, und sind Zeugnisse der Wirtsachaftsgeschichte Ostasiens. Ansonsten sind sie absolut wertlos, nicht einmal den Hintern koennte man sich damit abputzen, weil das Papier zu steif ist....
Daher beruehrt mich der Set-Index ganz und gar nicht...Hoch oder tief, das ist mir egal...

Joseph