Joseph
08.10.2007, 22:25
Im folgenden eine längere Geschichte, wem sie zu lang oder zu kompliziert ist, einfach nicht lesen...aber ich habe den Eindruck, den Einen oder Anderen von Euch könnte es schon interessieren...
Ende Juli hatte ich in Bangkok erfahren, dass es im Isaan, genauer im Changwat Yasothon, einen Versuch gegeben haben soll, eigene Banknoten herauszugeben. Darunter konnte ich mir zunächst nix Rechtes vorstellen, Genaueres wusste man in Bkk auch nicht.
Nach Hause zurückgekehrt, schrieb ich einen äußerst höflichen Brief mit eingelegtem Rückporto an den Gouverneur von Yasothon, Herrn Weerawit Wiwattanavich, und bat um Aufklärung. Schon bald hatte ich die Antwort in meinen Händen, er (natürlich nicht er perslönlich, sondern irgendein Schreiberling) meinte, ich solle mich mal an das Ampur Kut Chum wenden...
Mein nächster Brief also dorthin. Ich schrieb, dass ich mich für Banknoten jeder Art interessiere, ich hätte von der Geldausgabe gehört, ob ich nähere Auskunft kriegen könnte. Doch erhielt ich lange keine Antwort und hatte die Hoffnung schon aufgegeben, als ich-oh Wunder- heute morgen einen Brief in meinem Postfach vorfand, darin lagen ein paar merkwürdige Geldscheine, 1-, 5-, 10-, 20- und 50-Baht-Noten (3 komplette Sätze!) und eine Erklärung! Die lautete so:
1997 hatten sich die Geschäftsleute vom Ampur Kut Chum überlegt, wie sie ihre Kunden an sich binden könnten. Man kam auf die Idee, eigene Geldscheine auszugeben. Ausnahmslos jedes Geschäft im Ampur Kut Chum verpflichtete sich, diese Geldscheine wie Bargeld zu akzeptieren. Auf einem Konto der lokalen Bank war der Gegenwert in richtigem Geld hinterlegt. Da anderswo in Thailand diese Geldscheine nicht akzeptiert würden, rechnete man damit, die Leute (Arbeiter usw. sollten nur in diesem Geld bezahlt werden; dieses Geld hätte natürlich auf der Bank jederzeit in richtige Baht-Noten umgetauscht werden können) würden das Geld in der Hauptsache im Ampur ausgeben...
1998 war es dann so weit, die Geldscheine waren durch eine lokale Druckfirma gedruckt. Da kamen auf einmal jemandem rechtliche Bedenken. Denn auf den Geldscheinen stand
เบี้ยกุดชุม = Geld von Kut Chum. Vor der Ausgabe überstempelte man daher die Scheine noch schnell mit dem Wort "Gutschein".
Schon kurz nach der Ausgabe jedoch leitete die Zentralbank von Thailand eine Untersuchung ein, es wurde festgestellt, dass das Notenprivileg der Zentralbank verletzt worden war, das besagt, dass ausschließlich die Zentralbank für die Ausgabe von Banknoten zuständig sei; die Noten mussten wieder eingezogen und vernichtet werden...nur wenige sind erhalten geblieben.
Hier mal Abbildungen der Vorder- und Rückseiten von den 10- und 20-Bahtscheinen.
http://www.isaan-online.com/forum/userpix/92_Kutchum1_1.jpg
http://www.isaan-online.com/forum/userpix/92_Kutchum2_1.jpg
http://www.isaan-online.com/forum/userpix/92_Kutchum3_1.jpg
http://www.isaan-online.com/forum/userpix/92_Kutchum4_1.jpg
Die Scheine zeigen naive Zeichnungen lokaler Künstler. Die Nummer einess mir vorliegenden 50-Baht-Scheine lautet 908666, d.h. es wurden allein vom 50-Baht-Schein mindestens 1 Million Stück gedruckt, macht 50-Mio-Baht. Keine kleinen Summen....
Joseph
Ende Juli hatte ich in Bangkok erfahren, dass es im Isaan, genauer im Changwat Yasothon, einen Versuch gegeben haben soll, eigene Banknoten herauszugeben. Darunter konnte ich mir zunächst nix Rechtes vorstellen, Genaueres wusste man in Bkk auch nicht.
Nach Hause zurückgekehrt, schrieb ich einen äußerst höflichen Brief mit eingelegtem Rückporto an den Gouverneur von Yasothon, Herrn Weerawit Wiwattanavich, und bat um Aufklärung. Schon bald hatte ich die Antwort in meinen Händen, er (natürlich nicht er perslönlich, sondern irgendein Schreiberling) meinte, ich solle mich mal an das Ampur Kut Chum wenden...
Mein nächster Brief also dorthin. Ich schrieb, dass ich mich für Banknoten jeder Art interessiere, ich hätte von der Geldausgabe gehört, ob ich nähere Auskunft kriegen könnte. Doch erhielt ich lange keine Antwort und hatte die Hoffnung schon aufgegeben, als ich-oh Wunder- heute morgen einen Brief in meinem Postfach vorfand, darin lagen ein paar merkwürdige Geldscheine, 1-, 5-, 10-, 20- und 50-Baht-Noten (3 komplette Sätze!) und eine Erklärung! Die lautete so:
1997 hatten sich die Geschäftsleute vom Ampur Kut Chum überlegt, wie sie ihre Kunden an sich binden könnten. Man kam auf die Idee, eigene Geldscheine auszugeben. Ausnahmslos jedes Geschäft im Ampur Kut Chum verpflichtete sich, diese Geldscheine wie Bargeld zu akzeptieren. Auf einem Konto der lokalen Bank war der Gegenwert in richtigem Geld hinterlegt. Da anderswo in Thailand diese Geldscheine nicht akzeptiert würden, rechnete man damit, die Leute (Arbeiter usw. sollten nur in diesem Geld bezahlt werden; dieses Geld hätte natürlich auf der Bank jederzeit in richtige Baht-Noten umgetauscht werden können) würden das Geld in der Hauptsache im Ampur ausgeben...
1998 war es dann so weit, die Geldscheine waren durch eine lokale Druckfirma gedruckt. Da kamen auf einmal jemandem rechtliche Bedenken. Denn auf den Geldscheinen stand
เบี้ยกุดชุม = Geld von Kut Chum. Vor der Ausgabe überstempelte man daher die Scheine noch schnell mit dem Wort "Gutschein".
Schon kurz nach der Ausgabe jedoch leitete die Zentralbank von Thailand eine Untersuchung ein, es wurde festgestellt, dass das Notenprivileg der Zentralbank verletzt worden war, das besagt, dass ausschließlich die Zentralbank für die Ausgabe von Banknoten zuständig sei; die Noten mussten wieder eingezogen und vernichtet werden...nur wenige sind erhalten geblieben.
Hier mal Abbildungen der Vorder- und Rückseiten von den 10- und 20-Bahtscheinen.
http://www.isaan-online.com/forum/userpix/92_Kutchum1_1.jpg
http://www.isaan-online.com/forum/userpix/92_Kutchum2_1.jpg
http://www.isaan-online.com/forum/userpix/92_Kutchum3_1.jpg
http://www.isaan-online.com/forum/userpix/92_Kutchum4_1.jpg
Die Scheine zeigen naive Zeichnungen lokaler Künstler. Die Nummer einess mir vorliegenden 50-Baht-Scheine lautet 908666, d.h. es wurden allein vom 50-Baht-Schein mindestens 1 Million Stück gedruckt, macht 50-Mio-Baht. Keine kleinen Summen....
Joseph