Kampf um Kaffee und Land in Laos
Auch dies ein sehr interessanter Artikel wobei ich persönlich auch den gelobten Fixpreis von Fairtrade als lächerlich empfinde...
Aber lest selbst.........
Fair produzierter Kaffee aus Laos findet auch den Weg nach Europa. Bauern kämpfen dennoch mit niedrigen Marktpreisen und der Unsicherheit, Felder in einem kommunistischen Land zu bewirtschaften. Denn an Landkonzessionen sind auch Konzerne interessiert.
Dem Staat gehört offiziell alles
Denn in Laos gehört offiziell alles dem Staat. Nur langsam werden eingetragene Landkonzessionen mit Rechtssicherheit vergeben. Kleinen Bauernfamilien fehlen aber oft das Wissen und das Geld, ihr seit Jahrzehnten bewirtschaftetes Land von der Regierung kaufen zu können.
Die Dorfbewohnerin, die ihren Namen aus Angst vor Repressionen keinesfalls in der Zeitung lesen möchte, hat viele Jahre in Frankreich gelebt – dem Land, das als Kolonialmacht den Kaffee Anfang des 20. Jahrhunderts nach Laos gebracht hatte. Sie ist in ihr Geburtsland zurückgekehrt, um ihrer Familie, die sie bisher mit Geldsendungen unterstützt hat, beim Kaffee-Anbau zu helfen.
Finanzielle Sicherheit
Fairtrade gibt den Bauern im Gegenzug finanzielle Sicherheit. Vor allem jetzt, da die Kaffeepreise am Weltmarkt abgestürzt sind. Seit Beginn des Jahres hat der durchschnittliche Kaffeepreis um etwa ein Viertel nachgegeben.
Lokale Mittelsmänner, die als Schaltstelle zwischen Bauern und Konzernen selbst mitschneiden wollen, bezahlen aktuell in der Erntezeit in Laos pro Kilo Kaffee-Kirschen nur zwischen 2000 und 2500 Lao Kip (etwa 0,20 Euro). Für ein Kilogramm Rohkaffee vor der Röstung braucht es etwa sechs Kilogramm Kirschen.
Fairtrade garantiert den Mindestpreis von 2500 Kip, der sofort gezahlt wird. "Läuft der Export, können wir den Bauern nach Ende des Budgetjahres insgesamt 4000 Kip zahlen" .......................
Dies sind nur Auschnitte den ganzen Artikel gibt es hier......
http://derstandard.at/1385170682039/...d-Land-in-Laos
"Wir wollen die Batterie Südostasiens werden"
Dann noch das hier.......
Der Wirtschaftsboom in Laos wird durch umstrittene Wasserkraftprojekte vorangetrieben
Paksong - Fährt man von Thailand kommend über die im Jahr 2000 fertiggestellte Lao-Nippon-Brücke, die den Fluss Mekong überspannt, nach Pakse, lässt sich erahnen, wie jährliche BIP-Wachstumsraten von mehr als 7,5 Prozent ein Land verändern können. Fährt man aus der Stadt 50 Kilometer in östliche Richtung hinaus, wird aber sichtbar, dass längst nicht alle Laoten vom Wirtschaftsboom profitieren.
Im Hinterland von Paksong - einem Ort, der während des Vietnamkrieges von US-amerikanischen Streubomben völlig zerstört wurde - scheint die Zeit stillzustehen. Nur vereinzelt zeugen neue, schmucke Ferien-Resorts vom wirtschaftlichen Aufstieg. "Thailänder kommen gerne hierher, um sich anzuschauen, wie arm ihr Land vor ein paar Jahrzehnten ausgesehen hat", sagt Rattapraseud Nhouyvanisvong.
Nhouyvanisvong, der der Einfachkeit halber "Kitam" gerufen wird, hat Laos als zehnjähriger Bub in Richtung Frankreich verlassen. 1995 ist der heute 61-Jährige wieder zurückgekehrt - intellektuell gebildet, europäisch geprägt, weltoffen. "Die Leute hier nennen mich Banane", sagt er. "Ich sei außen gelb, aber innen weiß." Er erzählt vom Traum des Landes, einmal so reich zu werden wie Singapur.
Massive Abholzungen
Erreicht werden soll das durch massive Abholzungen - um Platz für Kautschuk-Plantagen zu schaffen - und einen Rohstoff, den Kitam als "weißes Gold" bezeichnet: Wasser
Am Mekong, 350 Kilometer flussaufwärts der Hauptstadt Vientiane, finden Bauarbeiten zu einem Projekt statt, das die Regierung "Xayaburi" nennt. 49 Meter hoch und 810 Meter breit soll der Damm werden, das Wasser 32 Meter hoch aufgestaut werden. Der steirische Konzern Andritz liefert Know-how und Turbinen, der Auftrag ist bis zu 300 Millionen Euro schwer. In sechs Jahren soll Xayaburi in Betrieb gehen.
Es ist bei weitem nicht das einzige Wasserkraftwerk, das in Laos geplant ist: Elf weitere sollen alleine am Mekong errichtet werden, tausende Anrainer müssten umgesiedelt werden. Umweltschützer warnen vor weitreichenden Folgen wie Überschwemmungen für Bewohner und die Umwelt, viele Fischbestände seien massiv gefährdet. "Wasserkraft ist für uns eine Chance", sagt Kitam. "Wir wollen die Batterie Südostasiens werden." Alleine die elektrische Energie des Xayaburi-Dammes soll zu 95 Prozent nach Thailand exportiert werden. (krud, DER STANDARD, 12.12.2013)
Quelle:http://derstandard.at/1385170703961/...tasiens-werden