Aus Urlaub wurde Albtraum
HERZOGENBURG / Elefant packte Joachim Wallner mit dem Rüssel und schleuderte ihn in ein ausgetrocknetes Flussbett: Lungen- und Leberriss, Serienrippenbrüche.


VON ALEX ERBER

Mit Schaudern denkt Joachim Wallner, der seit einigen Tagen wieder zu Hause in seiner Wohnung ist, an die vergangenen eineinhalb Monate zurück. Wie exklusiv berichtet, wurde er im Thailand-Urlaub bei einem Elefantenritt lebensgefährlich verletzt und verbrachte einige Wochen in Spitälern in Thailand, Dubai und Österreich.

Seine Lebensgefährtin Monika Posch, die den Horrortrip vom Anfang bis zum Ende mitgemacht hat, blättert zurück: „Wir machten so wie jedes Jahr im Februar Urlaub in Thailand, denn wir lieben das angenehme Klima, das kristallklare Wasser, die Landschaft und die Leute. Vier Tage vor Ende des Traumurlaubs in Koh Samui verwandelte sich dieser jedoch in einen Albtraum. Wir buchten - zum ersten Mal - einen Elefantenritt, waren mit 15 bis 20 Tieren unterwegs, und als wir eine Fotopause machten, fragte mein Mann, ob er sich für das Foto - so wie andere auch - hinter den Kopf des Tieres setzen darf. Der Elefantenführer gab grünes Licht und Joachim streichelte noch den Rüssel, den der Elefant nach hinten legte. Plötzlich packte dieser zu, schleuderte ihn über seinen Kopf in das ausgetrocknete Flussbett und drückte ihn mit seinem massigen Schädel gegen die spitzen Steine. Mein Mann schrie: ,Der bringt mich um‘, während ich wie gelähmt am Elefantenrücken in vier Meter Höhe festsaß. Nachdem der Führer das Tier weggedrängt hatte, wurde Joachim sofort mit einem bereitstehenden Jeep ins Krankenhaus gefahren.“

Im Spital wurden ein Lungen- und Leberriss, diverse Quetschungen und Serienrippenbrüche festgestellt. Der Schwerverletzte blieb dort auf der Intensivstation drei Wochen in künstlichem Tiefschlaf. Monika Posch, die zwar unverletzt geblieben, aber nervlich am Ende war, weilte bei ihrem Lebensgefährten im Krankenhaus.
Der von der Versicherung organisierte Rücktransport mit dem Ambulanzjet verzögerte sich jedoch, da es dem Verletzten beim Flug derart schlecht ging, dass man in Dubai zwischenlanden musste. „Das Ärzteteam vom Jet blieb von Freitag bis Sonntag bei Joachim in Dubai, weil es dachte, es könnte ihn stabilisieren und dann weiterfliegen, während ich zuhause in Herzogenburg wartete“, erzählte Monika Posch weiter, die nach einem Anruf am Sonntag einen Tag später zu ihrem Mann nach Dubai flog.

„Bin jeden Tag zu ihm ans Bett geeilt“
Nach einer Woche wurde der 39-jährige Herzogenburger dann endlich nach Österreich überstellt. Da in vier Wiener Spitälern kein Intensivbett zu bekommen war, kam er nach Wiener Neustadt, wo er eineinhalb Wochen verbrachte. „Ich habe inzwischen bei meiner Tochter in Wien Quartier genommen und bin jeden Tag zu Joachim ans Bett geeilt. Anfang April durfte er dann endlich nach Hause“, freut sich Monika Posch. Zurzeit muss er sich langwierigen Therapien unterziehen.

Völlig überrascht war Monika Posch von der positiven Reaktion der Europäischen Reiserversicherung, bei der sich das Paar vor Urlaubsantritt versichern hatte lassen. „Ich habe mich dort so richtig aufgehoben gefühlt, denn die Versicherung hat nicht nur die ganze Organisation der Flüge übernommen und bezahlt, sondern auch die Krankenhausaufenthalte.“ Und das waren immerhin 160.000 Euro.
„Wenn Joachim wieder ganz gesund wird, geht unser nächster Urlaub sicher wieder nach Thailand - allerdings ohne Elefantenritt“, gibt sich Monika Posch positiv.
Quelle:
http://www.noen.at/redaktion/n-hzb/arti ... 03&cat=315