Zitat:



"Tätowierungen versprechen Schutz und Kraft. Im thailändischen Kloster Wat Bang Phra stechen Mönche Zeichen, die magische Kräfte verleihen....

...Der Amuletthändler gibt sich wirklich Mühe. "Die Beine", sagt er zum x-ten Mal, "du kannst dir nie die Beine brechen. Häng dir einfach die Kette um den Hals." In seiner Hand baumelt ein goldenes Medaillon, ein Tempel im Miniaturformat, in dem ein kleiner Buddha lächelt. "Die Beine", beschwört der Mann. Und dann, als spiele er seinen letzten Trumpf aus, flüstert er: "Es schützt auch vor Schlangenbissen."

Atthavut Ninim bleibt ungerührt. Für den Sermon des Händlers hat der 28-Jährige bloß ein gleichgültiges Kopfnicken übrig. Beinbruch, Schlangenbisse, pah. Atthavut fürchtet weder blanke Messer noch Pistolenkugeln, nicht einmal schwarze Flüche. Atthavut hat die magische Rüstung.

Es ist ein Panzer, den er nie ablegen kann: Vom Hals bis zu den Hüften, an der Brust, am Bauch, am Rücken ist Atthavut tätowiert. Man erkennt ineinander verschlungene Tiere, sieht Stupas und Pagoden, deren Bausteine dunkle Buchstaben sind, in Kreise geritzte Zahlen, Schriftzeichen auf linierter Haut. All das vereint sich zu einem rätselhaften Muster. Nicht zu erklären eigentlich, doch Atthavut will es versuchen...."

http://www.merian.de/reiseziele/heft/a-675414.html

Ausgabe Februar 2010