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dann mach ich mal auf schlau


Tollwut wird durch die Infektion mit dem Tollwut-Virus verursacht. Die Krankheit tritt weltweit auf und endet nach dem Ausbruch tödlich. Meist wird das Virus durch den Biss eines infizierten Tieres auf den Menschen übertragen. Jährlich werden weltweit 60.000 Tollwuterkrankungen bei Menschen registriert. Wenn die Krankheit ausbricht, verläuft sie immer tödlich. Jedoch führt nur jeder fünfte Kontakt mit dem Erreger tasächlich zum Ausbruch der Erkrankung.

In den industrialisierten Ländern findet sich der Tollwuterreger hauptsächlich bei wild lebenden Waldtieren. Füchse sind die Hauptvirusträger, sie übertragen die Erreger auf Haustiere. Hunde und Katzen sind deshalb die häufigste Infektionsquelle für den Menschen. Die Impfung der Füchse mit Impfstoffködern hat in Europa zur Eindämmung und teilweise sogar zur Ausrottung der Tollwut geführt. In Europa treten jährlich nur noch vereinzelte Fälle auf. Die höchsten Erkrankungszahlen finden sich in Südostasien, gefolgt von Afrika und Lateinamerika.

Tollwut beginnt mit uncharakteristische Beschwerden wie Kopfschmerzen und Fieber. Im späteren Stadium zeigen Erkrankte eine panische Angst vor Wasser. Bereits die Wahrnehmung von Wasser führt zu Krämpfen und Aggressionen. Selbst geschluckter Speichel kann zu Krämpfen der Schlundmuskulatur führen. Deshalb lassen Tollwütige den Speichel aus dem Mund fließen, um ihn nicht schlucken zu müssen.

Im Endstadium lassen die Krämpfe nach und es stellen sich zunehmend Lähmungen ein. Die Tod tritt in der Regel im Koma durch Atemlähmung ein. Zwischen den ersten Anzeichen der Erkrankung und dem Tod liegen maximal sieben Tage.
Wann ist die Impfung sinnvoll?

Die Erkrankung tritt weltweit auf und führt nach dem Ausbruch immer zum Tod. Deshalb ist die vorbeugende Tollwut-Impfung für alle wichtig, die häufig mit möglicherweise erkrankten Wildtieren, Hunden oder anderen Tieren in Kontakt kommen. Dazu gehören:

Tierärzte, Jäger, Forstpersonal und andere Personen mit Umgang mit Tieren in Gebieten mit neu aufgetretener Wildtiertollwut;
Personen mit beruflichem oder sonstigem engem Kontakt zu Fledermäusen;
Laborpersonal, bei denen die Gefahr einer Ansteckung mit Tollwutviren besteht;

Außerdem ist die Impfung nach jeder Verletzung durch ein tollwutverdächtiges Tier oder eine Fledermaus Pflicht. Als Verletzung gelten nicht nur Bissverletzungen, sondern auch leichte, nicht blutende Kratzer. Suchen Sie deshalb sofort einen Arzt auf, wenn Sie durch ein tollwutverdächtiges Tier oder eine Fledermaus verletzt wurden. Rechtzeitig begonnen liegt die Schutzrate bei 100 Prozent.

Reisende, die in tollwutgefährdete Länder fahren und dort längere Zeit unterwegs sind oder Abenteuer-Reisen unternehmen, haben ebenfalls ein erhöhtes Infektionsrisiko. In den Tropen und Subtropen muss jedes Tier als tollwutverdächtig gelten. Das gilt ganz besonders für Straßenhunde.

Gerade Kinder gehen mit Tieren sehr unkritisch um. Hinzu kommt, dass in diesen Reiseregionen nach einem Tierbiss häufig keine sofortige Tollwutvorsorge möglich ist. Für normale Urlaubsreisen reicht es völlig aus, vorsorglich keine Tiere wie Hunde und Katzen zu streicheln oder zu füttern.

Die Impfung ist für Kinder jeden Alters möglich.
Wie wird geimpft?

Die vorbeugende Impfung gegen Tollwut ist ein Totimpfstoff. Er besteht aus abgetöteten Tollwut-Viren, welche die Krankheit nicht mehr auslösen können.

Nach der Verletzung durch ein tollwütiges Tier wird gleichzeitig eine aktive und passive Impfung gespritzt. Die passive Impfung besteht aus fertigen Antikörpern, welche die eingedrungenen Erreger sofort abfangen. Die Antikörper werden aus dem Blut von infizierten Patienten gewonnen und hochgereinigt zu einem Impfstoff verarbeitet. Durch die Kombination beider Impfungen erreicht man den maximalen Sofortschutz.
Wie oft muss man impfen?

Die Tollwut-Impfung verläuft je nach Präparat unterschiedlich. In der Regel sind für einen vollständigen Impfschutz drei Impfungen notwendig. Eine Woche nach der ersten Impfung erfolgt die zweite, nach weiteren zwei Wochen die dritte Impfung (Tage 0, 7, 21 oder 28).

Zwei Wochen nach der dritten Impfung besteht ein recht guter Schutz. Wer dauerhaft infektionsgefährdet ist, muss die Impfung regelmäßig auffrischen. Der Impfschutz hält zwischen zwei und fünf Jahren an - je nach Risiko.

Der Impfschutz ist sehr zuverlässig. Zeitabstände zu anderen Impfungen muss man nicht einhalten.

Nach dem Biss eines tollwutverdächtigen Tieres wird bis zu sechsmal aktiv geimpft (Tage 0, 3, 7, 14, 30 und 90). Zusätzlich zur ersten aktiven Impfung wird eine passive Impfung verabreicht. Gleichzeitig impft man gegen Tetanus, wenn dagegen kein ausreichender Impfschutz besteht.
Mögliche Nebenwirkungen

Möglich sind leichte Reaktionen an der Injektionsstelle und leichte Allgemeinreaktionen wie Abgeschlagenheit, Magen-Darm-Beschwerden oder Erhöhung der Körpertemperatur.

( http://www.netdoktor.de/Gesund-Leben/Im ... -1446.html )