Schneller Rausch mit schlimmen Folgen: Tampons in Alkohol getränkt und eingeführt

Ein gesundheitsgefährdender Trend macht derzeit in Deutschland und Österreich die Runde: Jugendliche tränken Tampons in Alkohol und führen sich diese ein, um schneller betrunken zu werden. Für zahlreiche Jugendliche endet dies mit einer Alkoholvergiftung und einem Spitalsaufenthalt.

Die Idee dürften einige Jugendliche von der amerikanischen Serie "The Doctors" haben. In einer 2008 ausgestrahlten Folge der Sendung war das Thema eingehend diskutiert worden. Die Methode soll auch von Alkoholikern angewendet worden sein, die die Gefahr einer "Fahne" umgehen wollten. Warum und wie der Trend nun im derartigen Ausmaß den deutschsprachigen Raum gelangt ist, ist derzeit noch unklar. Der Trend des Wodka-Tampons kommt ursprünglich aus den USA. Dort ist er seit etwa fünf Jahren unter dem Begriff „Slimming“ bekannt.

Jugendliche setzen sich durch das Einführen von in Alkohol getränkten Tampons angeblich nicht nur der Gefahr einer Alkoholvergiftung aus. Der Alkohol kann zudem die äußerst empfindlichen Schleimhäute wegätzen.

Um mehr Klarheit in der Angelegenheit zu bekommen und zu prüfen, ob die Alkoholaufnahme in dieser Form überhaupt möglich ist, hat sich die Kriminalpolizei Tuttlingen sowohl mit der Rechtsmedizin, als auch mit Diplomchemikern des Kriminaltechnischen Instituts beim Landeskriminalamt Baden-Württemberg in Verbindung gesetzt.
Von beiden Seiten, wurde die Möglichkeit sich mittels eines alkoholgetränkten Tampons in einen Rausch zu versetzen aus medizinischer, biologischer und chemischer Sicht eindeutig und unabhängig voneinander verneint.

Demnach ist es für die Polizeidirektion Tuttlingen bestätigt, dass es sich bei der Wirksamkeit von Wodka-Tampons um ein Gerücht handle, welches sich über das Internet unkontrolliert schnell verbreitet habe und sich lange halte.

Alkohol tötet weltweit jährlich 2,5 Millionen Menschen. Die meisten davon sterben durch alkoholbedingte Unfälle, viele aber auch an Krebs, Herzkreislauf-Erkrankungen oder Leberzirrhose.