Ich trinke zwar keinen Kaffee. Aber trotzdem interessiert mich die vietnamesische Art. Braucht man dazu ein besonderes Zubehör?

Meine Großmutter hat den Karlsbader-Kaffee gebraut mit einer Karlsbader-Kaffeekanne, die eine besondere Bauweise hatte. Die Karlsbader Kanne besteht von unten nach oben aufgezählt aus 4 Teilen: Die Ausgießkanne, der Keramikfilter, der Wasserverteiler und der Deckel.
Großmutter nahm den Deckel der weißen Kanne ab und goss heißes Wasser ein. Damit befreite sie die Karlsbader Kanne von eventuellen Resten und erwärmte die Kanne auf "Betriebstemperatur". Der Kaffee muss so grob gemahlen sein, dass er nicht durch den Keramikfilter durchfällt.
Dazu hatte sie eine Kaffeereibe aus Holz. Sie nahm dann den Wasserverteiler herunter, füllte den groben Kaffee (eine Arabica-Röstung) ein und gab etwas zerstossenen Feigenkaffee dazu, setzte den Wasserverteiler dann wieder darauf.
Sie gab mit einem Schöpflöffel langsam heißes Wasser dazu. Ein Schöpfer entspricht üblicherweise einer Tasse.
Der Kaffee quillt dadurch langsam auf und ein Kaffee/Wasser-Gemisch schwimmt dann im Filter. Sobald wieder Platz war, wurde wieder Wasser nachgefüllt, bis sie die gewünschte Tassen-Menge erreicht hatte.
Für die Karlsbader Kanne muss man sich Zeit nehmen, sagte sie mir. Es kann durchaus 6-7 Minuten dauern, bis der Kaffee fertig ist. Aufgrund der groben Mahlung wird er aber trotzdem nicht bitter.
Ich wurde trotzdem nie ein Kaffeetrinker. Im Kindergarten wurde es mir durch den dortigen Malzkaffee abgewöhnt.