Tourismus-Ministerin erwägt Armbänder und Ausgangssperren für Touristen

Wochenblitz, 30.09.2014

Bangkok - Thailands Tourismus-Ministerin sagte am Dienstag, dass nach dem Mord an dem britischen Paar auf der Insel Koh Tao die Sorgen
über die Sicherheit von Touristen gestiegen ist und aus diesem Grund Armbänder zur Identifizierung verteilt werden könnten.

Ministerin Kobkarn Wattanavrangkul meinte, dass sie mit Hotels über die Idee zur Aushändigung von Armbändern gesprochen habe, um
Touristen zu helfen, die sich verlaufen haben oder in Schwierigkeiten geraten.

Wenn ein Urlauber bei der Ankunft in einem Hotel solch ein Armband mit Seriennummer erhält, die ihre persönlichen Daten und die Kontaktadresse
ihrer Unterkunft zeigt, wäre es für die Behörden einfacher zu unterstützen, wenn sie beispielsweise nach einer Party spät in der Nacht betrunken sind
und nicht mehr wissen wo ihr Hotel ist.
Der nächste Schritt wäre irgendeine Art von elektronischem Überwachungsgerät, aber dies müsste noch im Detail diskutiert werden, sagte sie. Auch ein
persönliches Wachpersonal für Touristen in den Urlaubsgebieten ist im Gespräch.
Das Armband für Touristen ist bereits auf einigen Widerstand gestoßen. Andere hätten diese Idee begrüßt, aber manche Hotels meinen, dass Gäste kein Armband
tragen wollen. Die Begrenzung von Partystunden auf einigen Inseln Thailands und die Beschränkung darüber, wo Strandpartys abgehalten werden, wurde ebenfalls
in Betracht gezogen, sagte die Ministerin. Dies würde aber wenig Akzeptanz bei jungen Rucksacktouristen finden, die jedes Jahr nach Thailand reisen, auf der Suche
nach Sonne, Meer und einer guten Zeit.

Behörden sind besorgt über den Mord und seine Auswirkungen auf den Tourismus, der fast 10 Prozent des Bruttoinlandprodukts ausmacht. Thailand steht seit
dem 22. Mai unter Kriegsrecht und viele Touristen überlegen zweimal, ob sie in das Land reisen.
Die Industrie hat sich von dem Einbruch der Besucherzahlen erholt, die durch die monatelangen Straßenproteste ausblieben, bei denen fast 30 Menschen getötet wurden.
Im Juli und August dieses Jahres sind die Touristenzahlen im vergleich zum Vorjahr zwischen 10 und 12 Prozent zurückgegangen.