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Danke, TW, dann werde ich dies meiner lieben Frau mitteilen - sie soll einen Versuch starten.
Gestern erfolgte von meiner Angetrauten, ganz spontan der Wunsch, die Nachbarn zum Abendessen einzuladen. Es war bereits 15:00 Uhr und die Gäste sollten um 19:00 Uhr kommen - so 13 Leute an der Zahl. Sie hatte nichts zu Hause, keine Getränke, kein Fleisch, keine Fische - einfach Null.
Ihrer Überzeugung nach alles kein Problem. So verschwand sie mit einer Nachbarin auf einem Motorrad mit Beiwagen und kehrte nach einer Stunde wieder zurück.
Alles klar - sie hatte am Markt eingekauft - alles schon fertig gekocht, bis auf das Rind-und Schweinefleisch. Es gab drei Schüsseln Muscheln mit scharfer Soße, drei große Fische in Salzkruste mit dem Strohbündel im Bauch. Das Schweinefleisch und Rindfleisch wurde in Streifen geschnitten und auf den Holzkohlengrill von der Tochter zubereitet. Sie hatte auch zwei Kartons mit Chang-und Leo-Bier mitgebracht. Wasser war ebenfalls dabei. Nicht zu vergessen den Chinakohl und die verschiedenen Kräuter in einer Menge, dass ich glaubte sie will eine Kuh füttern.
Kaum zu glauben, aber die haben tatsächlich das Grünfutter aufgegessen.
Da die Nachbarn lieber im Freien sitzen wollten, habe ich die gestrichene Holzbank wieder rausgestellt und auch eine entsprechende Anzahl an Stühlen.
Ein kleiner Extratisch mit den Tellern und Schüsseln und das Essbesteck wurde noch dazu gestellt. Die einen kamen schon um 18:00 Uhr und gewartet wird da nicht, bis die anderen kommen. Da das Essen schon am großen Tisch war wurde gleich losgefuttert. Die einen tranken lieber Bier Leo und die anderen Bier Chang. Messer benutzte keiner, nur Löffel und Gabel. Interessiert schauten sie mir zu, wie ich die Muscheln mit dem Messer öffnete. Ich habe dann auch den Fisch richtig zerlegt, wie in einem Restaurant. Das kannten sie schon gar nicht - fanden es aber gut, weil das Fleisch schön und ohne Gräten vor ihnen lag.
Diese kleine Maus fand sich auch mit ihrer Großmutter ein.
Sie hört auf den Namen Khau Fang, angeblich der Name einer besonderen Reissorte.
Später wurde dann gesungen und weil im Dorf zur Zeit das Loi Kratong-Fest stattfindet, natürlich auch das Lied: Loi, Loi Kratong.
Es wurde viel getrunken, aber niemand war betrunken. Manche der Frauen fühlten sich dann dazu berufen, einen Einzellied-Vortrag
zu machen mit Tanzeinlage. Frau Nun, war eine von ihnen und fand große Erheiterung, ihr Tanz war nicht der sterbende Schwan, sondern der betrunkene Elefant. Wenn Elefanten gärende Früchte fressen, werden sie betrunken und wackeln dann durch die Gegend.
Gegen 21:30 war dann allgemeiner Aufbruch, man wollte für den nächsten Morgen fit sein, wo es ins Wat zum Tambun darbringen, gehen soll.
Heute früh gegen 6:00 Uhr habe ich dann die Reste der gestrigen Feier entsorgt und alles sauber gemacht. Frau und Tochter sind ins Wat unterwegs.
Ich genieße die Stille der Einsamkeit.
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