Doppelmoral in Dänemarks Ausländerpolitik

Dänemarks Ausländerpolitik gehört zu den restriktivsten Europas. Unter öffentlichem Druck haben die Behörden nun wiederholt Ausweisungen rückgängig gemacht oder Familiennachzug gewährt. Dies führe zu Rechtsunsicherheit, meinen Kritiker.

Thailand gehört für viele Skandinavier zu den Traumdestinationen, die an den Weihnachtsfeiertagen besonders gerne angeflogen werden. Auch die siebenjährige Im Nielsen befindet sich derzeit in Thailand – dies allerdings nicht freiwillig. Das Mädchen ist am 10. November zusammen mit seiner Mutter Suthida Nielsen in sein Geburtsland abgeschoben worden, obwohl es nur Dänisch spricht und fast das ganze Leben in einem jütländischen Dorf verbracht hat.

Sondergesetz im Eilverfahren

Im und ihre Mutter haben weder gegen ein Gesetz verstossen, noch sind sie sonst negativ aufgefallen. Der Grund für ihre Ausschaffung ist vielmehr der Tod von Suthidas dänischem Mann Johnny Nielsen, der im Mai 2012 einem Krebsleiden erlag. Nach Ansicht des Ausländeramts hat die Witwe eine stärkere Anknüpfung an Thailand, womit ihr Aufenthaltsrecht in Dänemark erlischt. Ims Fall wurde von einem Gericht geprüft, das befand, dass man nicht auf das Wohlergehen der Siebenjährigen eingehen könne, weil diese erst knapp sechs Jahre in Dänemark lebte. Dass das Mädchen die erste Klasse besucht und ihre Mutter eine Ausbildung absolviert, spielte keine Rolle.

Doch die Geschichte hat ein Happy End. Nicht Paragrafen und Gesetze, sondern lokales Engagement, eine öffentliche Sympathiewelle und medialer Druck haben dem Schicksal von Im und Suthida eine glückliche Wendung verliehen. Am 3. Januar können sie nach Dänemark zurückreisen. Möglich wird dies................................

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