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Danke! Das wusste ich nicht. Habe mich aber jetzt über die „Codd-Flaschen“ im Internet informiert…
Hier zeige ich eine aus dem Jahre 1925 (oder wenig später) stammende Anzeige des Kaufladens „T.Ngek Chuan“. Die Anzeige habe ich einem thailändischen Buch gefunden (aber im Internet ist sie auch zu sehen). Das Geschäft war ein „Laden für alles“, ein früher Supermarkt. Es wurde, wie der Name des Geschäfts schon sagt, gegründet von einem gewissen Chinesen namens เตีย เง็ก ชวน (Tia Ngek Chuan). Auf dem Bild sieht man ein Sammelsurium von Gegenständen, die man im Laden kaufen kann: Uhren, Tennisschläger, Schmuck, Hemden, Ventilatoren…
Die Lebensgeschichte des Gründers und Besitzers ist nicht ohne Interesse. Er wurde am 7.10.1889 in der Provinz Chachoengsao geboren. Er liebte Musik und Schauspiel. Zuerst verdiente er sein Geld als Kinokartenverkäufer. Später arbeitete er als Buchhalter in verschiedenen Kinos. Schließlich organisierte er Filmvorführungen im Süden des Landes. Als er genug Geld zusammengespart hatte, gründete er 1922 den „Supermarkt“ in Distrikt Banglamphu, Bangkok. an einer Straßenkreuzung wo sich das Banglamphu-Kino befand. Viele Jahrzehnte später -wann weiß ich nicht-genauer- wurde das Geschäft verkauft.
Da Tia Ngek Chuan die Musik liebte, war für ihn -auch wenn das aus díeser Anzeige des Supermarktes nicht hervorgeht- der Verkauf von Schallplatten (und Phonographen) sehr wichtig. Diese Schallplatten (Gesang und Musik) ließ er selber herstellen. Dazu hatte er 1925 eine Art Toningenieur, einen Farang, angestellt, der den Ton aufnahm! Natürlich damals auf eine noch primitive Weise, wobei der Schall, durch Lautsprecher verstärkt, zunächst auf eine Wachsplatte eingraviert wurde, die sich auf einer zylindrischen Walze befand. Diesen Zylinder ließ Tia Ngek Chuan dann im Ausland zu einer Schallplatte (oder Tonwalze) verarbeiten (in Thailand scheint das damals nicht möglich gewesen zu sein). Die von Herr Chuan derart hergestellten Schallplatten wurden unter der Marke „Hase“ (กระตาย) vertrieben. Ich bilde mal eine solche Schallplatte ab. Auf der Hülle sieht man unten den Hasen, das Markenzeichen.
Der geschäftstüchtige Herr Chuan sicherte sich auch das Recht, als einziger die von Rama IX und seiner Musikband produzierte Musik aufzunehmen und zu vertreiben. Er erhielt die Erlaubnis, das Garuda-Symbol als Zeichen königlicher Billigung und Wertschätzung an der Außenwand seines Geschäftes anzubringen.
Erwin
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