Mit Bai Sema (thailändisch: ใบเสมา) werden die „Grenzsteine“ zur Markierung des geheiligten Bereichs in einem thailändischen buddhistischen Tempel (Wat) bezeichnet.
In der Vinayapitaka, (Korb der Disziplin) einer Sammlung von buddhistischen Ordensregeln wurde dies festgelegt.
Der Buddha hat außerdem festgelegt, dass ein Buddhasima auch mit den folgenden Nimitta (Grenz-Markierungen) markiert werden kann:
Hügel, Felsen, Wäldchen, Bäume, Ameisenhügel, Wege, Flüsse und Gewässer wie Seen oder Teiche. Der Typ von Nimitta jedoch, der in Thailand am häufigsten auftaucht, ist Stein. Die ältesten steinernen Bai Sema aus der Dvaravati-Zeit (etwa 6. bis 9. Jahrhundert A.D.) wurden in Nordost-Thailand (siehe Isan) gefunden. Einige können im National-Museum in der Stadt Khon Kaen bewundert werden.

Die einzelnen Teile der Form der Bai Sema, die einem Blatt ähnelt (Form von Blättern des Bodhi-Baumes) – nicht nur, weil die Steine flach sind – werden in Thailand nach Körperteilen benannt. Da gibt es den „Hals“, die „Schultern“, die „Brust“, die „Hüften“ und der „Bauch“. Während der Ayutthaya-Periode gab es sogar Steine mit „Augen“ (Im Wat Phra Kaeo in Bangkok zu sehen). Manche Bai Sema der Ayutthaya-Zeit bis hin zur Rattanakosin-Zeit besitzen auch eine „Prinzen-Krone“ („phra kieo“). Die Thammayut-Mönche (Zeit: Rama IV.) entwickelten aus der flachen Blatt-Form einen dreidimensionalen (vierseitigen), eher würfelförmigen Stein.