Da kommt es doch jetzt hoch:
Zitat Zitat von Erwin Beitrag anzeigen
Gerade habe ich in dem 1908 erschienenen Buch Interessantes über die damalige Teakindustrie gelesen.
Viel Teakholz wurde im 19. Jhd. von Indien nach England gebracht. Dort benötigte man das Holz, um Schiffe zu bauen. Teakholz ersetzte das Holz der englischen Eiche. 1908 aber war Export von Teakholz aus Indien nicht mehr möglich, weil in den Wäldern Indiens kaum noch Teakbäume wuchsen. Fast alles war gefällt und weggeschafft worden.

In Siam wurde damals Teakholz oft zum Häuserbau benutzt, weil das Holz sowohl Termiten als auch dem Wasser widerstand.

Teakbäume wurden damals oft von Schädlingen befallen. Der schlimmste Schädling war die Raupe eines Schmetterlings aus der Gattung Xyleutes. Die Raupen zerstören den Baum nicht völlig, bohren sich aber in das Holz ein, so dass seine Qualität leidet. Ein Weibchen kann Tausende Eier legen, die ausschlüpfenden Raupen bohren ein Jahr lang Gänge in das Holz. Siehe Abbildung. Heute (seit 1963) hält man den Schädling unter Kontrolle, und zwar durch biologische Maßnahmen, indem man die Tiere mit einem Pilz infiziert, der die Raupen zum Absterben bringt.

Schon 1860 gab es eine europäische Firma im Norden Thailands, die Teakholz sammelte. 1873 kam die erste Schiffsladung mit 200 Tonnen Teakholz nach Europa.

Zunächst wurden die Stämme von Hand in lange quaderförmige Blöcke gesägt. Die entsprechenden Firmen wurden von Chinesen betrieben. Aber bald kamen Firmen auf, die von Dampfmaschinen angetriebene Sägen arbeiteten. Diese Firmen waren in europäischer Hand.

Die thailändische Regierung zögerte lange, europäischen Firmen die Erlaubnis zu erteilen, Teakholz in den Wäldern zu sammeln. So mussten die Europäer das Teakholz zunächst von einheimischen Firmen kaufen.

1888 wurde ein Forstamt gegründet, damit das Fällen der Bäume geregelt erfolgte, um den Gesamtbestand nicht zu gefährden. Denn man hatte erkannt, dass Teakholzgewinnung eine sehr lukrative Einnahmequelle für das Land war, und hatte das schlimme Beispiel von Indien vor Augen.

An den Ufern des Chao Phaya Flusses entstanden zahlreiche Sägemühlen. 1908 gab es 11 solcher Sägemühlen, davon waren 5 britisch.

Die Teakbäume wurden möglichst in der Nähe des Mekongs und seiner Nebenflüsse gefällt. Man schaffte sie, manchmal mit Hilfe von Elefanten, in den Fluss und ließ die Stämme einzeln treiben. Man hatte in den Wäldern bei Chiangmai viel Teakholz entdeckt, konnte es aber nicht zu Flüssen schaffen, die Richtung Bangkok flossen. Hier konnte man nur mit Elefanten arbeiten, die aber alles viel teurer machten-

Die einzelnen Stämme trieben bis zu der Stelle, wo der Pingfluss in den Maenam Chao Phraya fließ (Siehe Abb.). Hier wurden die Stämme zu Flößen zusammengebunden, die dann bis zu einer Sägemühle oberhalb Bangkoks trieben. Hier war auch die Steuerbehörde platziert, die für jeden einzelnen Stamm eine Gebühr erhob. Später bei der Ausfuhr brauchte nichts mehr bezahlt zu werden. Ein solches Teakbaumstamm-Floß konnten 100-200 Stämme umfassen!

Zum Schluss gebe ich noch ein Bild einer am Maenam Chao Phraya gelegenen Sägemühle, nämlich die von Denny, Mott & Dickens, die um 1908 eine der bekanntesten Sägemühlen in Siam war.

Forts.folgt, Erwin