Teure Uhren in der Plastiktüte - Zollfahnder klären großangelegten Schmuggel auf

München (wel). Flughafen München. Mit einer Plastiktüte verlässt ein Steward aus Thailand sein Flugzeug. Inhalt: Armbanduhren. Der Zoll liegt schon auf der Lauer, nimmt den Flugbegleiter fest - wegen Produktpiraterie. Die Uhren müssen Fälschungen sein. Doch schnell stellt sich heraus: Sie sind echt, teure Markenuhren, Wert: 320.000 Euro.

Aufgrund eines anonymen Hinweises war der aus Thailand einreisende Flugbegleiter von Zollbeamten am Münchner Flughafen kontrolliert worden. Hierbei fanden die Zöllner 43 Armbanduhren, die der 38-jährige thailändische Steward in einer Plastiktüte transportierte.

Uhren waren echt
Beim ersten Anblick der Uhren waren die Beamten noch davon ausgegangen, dass es sich bei der Schmuggelware um die üblichen billigen Fälschungen aus Thailand handelt. Eine Überprüfung der eingeschmuggelten 43 Uhren durch fachkundige Juweliere ergab jedoch, dass es sich ausnahmslos um originale Luxusuhren namhafter Hersteller handelte. Da die Uhren teilweise noch zusätzlich mit Diamanten verziert waren, wird der Gesamtwert des Schmuggelguts auf über 320.000 Euro geschätzt. Daher wurde noch vor Ort ein Steuerstrafverfahren eingeleitet, der Flugbegleiter vorläufig festgenommen und das Zollfahndungsamt München hinzugezogen.

Die weiteren Ermittlungen erstreckten sich nun über einen längeren Zeitraum. Sie ergaben: Der thailändische Flugbegleiter hatte die Uhren für einen ihm seit längerem bekannten und damals im gleichen Flugzeug sitzenden Fluggast geschmuggelt. Es handelte sich um einen 50-jährigen Uhrenhändler aus dem Münchner Umland.

Überraschung im Uhrenladen
Die Wohn- und Geschäftsräume des Uhrenhändlers wurden durchsucht. Dabei fanden die Ermittler noch einmal über 50 Uhren. Sie wurden beschlagnahmt. Diesmal handelte es sich wirklich um Fälschungen. Die Fahnder haben den Verdacht, dass der Uhrenhändler die sogenannte Blenderware im Rahmen seines Gewerbes illegal weiterverkaufen wollte.

Der thailändische Steward bekam einen Strafbefehl und wurde zwischenzeitlich aus der Untersuchungshaft entlassen. Das Ermittlungsverfahren gegen den deutschen Drahtzieher wegen Steuerhinterziehung und Verstoßes gegen das Markengesetz dauert an.

Steuerbescheid erlassen
Da sich der bayerische Uhrenhändler bereits seit längerem im Ausland aufhält, konnten die Eigentumsverhältnisse in Bezug auf die geschmuggelten Uhren noch nicht abschließend geklärt werden. Sicher ist bisher nur, dass sie nicht als gestohlen gemeldet sind. Unabhängig vom Ausgang des Strafverfahrens wurde wegen des Einfuhrschmuggels der Luxusuhren sowohl gegen den thailändischen Schmuggler als auch gegen seinen deutschen Hintermann schon mal ein saftiger Steuerbescheid erlassen: über 61.000 Euro müssen beide als Gesamtschuldner zahlen.



Quelle

Tja, auch so kann's gehen....

...Joseph, du warst doch wohl nicht beteiligt?