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Dießen Es sollte ein Privatbesuch ohne öffentliche Aufmerksamkeit sein, doch so ganz lässt es sich nicht verbergen, wenn der Kronprinz von Thailand mit Gattin und Söhnchen unterwegs sind: Schon die Fahrzeugkolonne für den etwa 40-köpfigen Hofstaat, die am Dienstag in der Herrenstraße stand, ließ erahnen, dass hier keine ganz gewöhnlichen Touristen gekommen waren.
Bayern ist das Ziel des derzeitigen gut sechswöchigen Aufenthalts von Kronprinz Maha Vajiralongkorn, seiner Ehefrau Prinzessin Sriramsi und seines zweijährigen Sohnes Prinz Dipangkorn Rasmijoti. Und während die thailändische Königsfamilie offenbar dem Oktoberfest - eine Box für 40 Personen war am ersten Wiesn-Sonntag bereist reserviert, aber die blieb leer - nicht so viel abgewinnen konnte, blieb der Ausflug nach Dießen auf dem seit Wochen vorbereiteten Reiseprogramm. Hier wurde der 55-jährige Kronprinz mit Frau vorgestern bereits seit Stunden erwartet. Auch wenn es sich um einen privaten Besuch handelte, ließ es sich Bürgermeister Herbert Kirsch mit Gattin Anita nicht entgehen, die königlichen Hoheiten zu begrüßen und einen blau-weißen Dießener Krug zu überreichen. Gelegenheit zum privaten Gespräch hatten die anwesenden Dießener übrigens nicht: "Die Hofbediensteten lassen einen gar nicht zum Kronprinzen hin", sagte Anita Kirsch, dennoch sei die Begegnung mit dem thailändischen Hofstaat ein "ziemliches Erlebnis" gewesen: "Sie waren alle sagenhaft nett und zuvorkommend."
Erst hieß es, gegen zwei Uhr käme das Kronprinzenpaar, aber es wurde dann doch halb fünf, bis die königliche Fahrzeugkolonne in die Herrenstraße einbog, wo sie bei der Zinngießerei Babette Schweizer stoppte. Gunnar Schweizer hatte eigentlich alles vorbereitet, um sein Handwerk zu demonstrieren. Seine thailändische Schwägerin Ann Hauser war extra zum Bemalen von Zinnfiguren gekommen, auch seine Werkstatt hatte er die Tage vorher aufgeräumt. Doch Gelegenheit etwas vorzuführen, blieb nicht: Die Hoheiten waren beschäftigt, Zinnfiguren und Puppenstuben einzukaufen. Auch zwei Geschäfte in der Nachbarschaft - das "Kunststück" und der Taschen- und Schuhladen Bagages - beehrte die Prinzessin.
Derweil saßen Anette Rudat-Sieber und ihre Mannschaft im Wirtshaus am Kirchsteig im bayerischen Dirndl schon auf Kohlen. Hier hatte man sich zum Nachmittagskaffee bzw. -tee angekündigt. Ganz bayerisch sollte der Imbiss sein, habe die Vorgabe des Hofes gelautet: Entsprechend gab es Zwetschgendatschi und Apfelkuchen.
Zum Abschluss, es war inzwischen dunkel geworden, steuerte die Kronprinzenfamilie - trotz Sperrung für Nichtanlieger - im Auto die Seeanlagen und den Pavillon der Arbeitsgemeinschaft Diessener Kunst (ADK) an. Am See hatte seit viereinhalb Stunden auch eine thailändische Familie aus Landsberg ausgeharrt, um die Familie ihres künftigen Landesvaters mit Blumen zu begrüßen. Während der kleine Prinz mit den Keramikeulen aus Lösche-Produktion spielte, deckten sich seine Eltern mit weiteren Zinnfiguren ein und erwarben auch etliche Schals und Tücher sowie Glasschalen. "Wir hatten einen sehr guten Umsatz", bilanzierte Andreas Oberdiek vom Kunstpavillon, "das war ungefähr ein Monatsumsatz."
Mehr Bilder von Thailands Hoheiten auf http://www.landsberger-tagblatt.de
Quelle
Ich hätte gerne auch auf die Bilder verlinkt, aber dat deit et nitt...
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