Bei einem tragischen Unglück in Thailand sind sechs Touristen, darunter mindestens ein deutscher Junge, und zwei einheimische Begleiter ums Leben gekommen. Sie wurden während einer Trekking-Tour in einer Höhle von heftigem Regen überrascht und ertranken.

Bangkok - Eine 17-jährige Touristin hat in Thailand als einzige einen tragischen Höhlenausflug einer neunköpfigen Gruppe überlebt, berichtet die Nachrichtenagentur dpa. Der Teenager wurde am Sonntag aus einer Höhle im Nationalpark Koh Sok gerettet, 20 Stunden nachdem heftiger Regen diese plötzlich mit Wasser gefüllt hatte. Die anderen sechs Touristen sowie zwei thailändische Begleiter waren ertrunken.

Über die Nationalität der Opfer gibt es unterschiedliche Angaben. Die Nachrichtenagentur dpa berichtet, es handle sich bei der Überlebenden und den sechs Toten sämtlich um Deutsche. Das Auswärtige Amt in Berlin hat bislang nach Informationen der Nachrichtenagentur AFP nur den Tod eines deutschen Kindes bestätigt.

Insgesamt acht Leichen wurden aus dem Wasser geborgen. Unter den Toten sei ein zehnjähriger Deutscher, sagte ein Polizeisprecher. Die Herkunft der übrigen fünf ertrunkenen Touristen müsse noch geklärt werden. Die Polizei gab zunächst an, dass es sich bei den Touristen um Deutsche handle. Diese Information beruhte auf Angaben der Reiseleitung. Später erklärte die Polizei jedoch, die Nationalität der Opfer stehe noch nicht eindeutig fest. Den Angaben aus Thailand zufolge informierte eine deutsche Frau die Behörden darüber, dass ihr Sohn bei dem Ausflug dabei gewesen sei.

Die neunköpfige Gruppe war nach ersten Angaben am Samstag mit einem Boot zu der Nam-Talu-Höhle unterwegs, als ein heftiger Monsunregen niederging. Durch die Höhle, die nach Beschreibungen in Reiseprospekten rund 500 Meter lang ist, fließt ein Fluss. Der Wasserpegel müsse innerhalb kürzester Zeit angeschwollen sein, sagte der stellvertretende Parkdirektor Thirayudh Munagpaisan gegenüber dpa.

"Die Touristen waren in der Höhle und bekamen nicht mit, was außerhalb geschah", sagte Polizeichef Pichan Kanayasiri. "Sie waren in der Höhle gefangen." Nach Angaben der Parkleitung werden Touristen davor gewarnt, die Höhle während der Monsunsaison zu befahren. Die Regenzeit geht bis Ende Oktober.

Die Höhle Nam Talu ist einer der touristischen Höhepunkte in dem Nationalpark. Darin sind ungewöhnliche Gesteinsformationen und Stalaktiten und Stalagmiten zu sehen. Der Park selbst ist eine Attraktion vor allem für Touristen, die auf Phuket Urlaub machen. Viele Hotels bieten Tagesausflüge an. Es handelt sich um das größte zusammenhängende Regenwaldgebiet in Südthailand. Der Park liegt in dem regenreichsten Gebiet Thailands rund 650 Kilometer südlich von Bangkok.

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