Eine provozierende Frage, doch leider völlig berechtigt.

Mir waren diese Einrichtungen noch nie sehr Sympatisch, aber immerhin hinterliessen sie bei mir den Gedanken:

Besser als gar nichts.

Dieser Gedanke hat sich mitlerweile bei mir relativiert.


Dieses Foto habe ich in einer Wartezone der Medikamentenabgabe in einem Spital geknipst:





Auf den ersten Blick vielleicht noch lustig, aber was haben Tiere in einer Klinik zu suchen ?

Viel mehr als diese Katze gaben mir die zahlreichen Strassenkötter, die sich in den Bettenabteilungen auf den Durchgängen zwischen Patienten breitmachten, zu denken. Patienten, vom Siechtum gezeichnet liegen da einfach rum. Es riecht nach Kot und Urin.

Aus den Luftungsschächten der Klimaanlagen hängen schwarze Spinnweben. Überall starrt es vor Dreck.

In Deutschland sterben jährlich ca. 1000 Menschen, weil sie sich eine Infektion in einem Spital eingefangen haben. Wie hoch wird wohl diese Sterbe-Rate in Thailand sein ?

Ich habe die staatlichen Spitäler auch schon anders erlebt. Aber schon kurz nach der Einführung der 30 Bt Versicherung ging es bergab. Und heute, wo die Zukunft dieser Spitäler mehr als ungewiss ist, scheint sich auch eine Motivationslosigkeit von den Spitalangestellten gegenüber ihren Patienten breit zu machen. So mancher Arzt führt nebenbei eine private Praxis und geht mal kurz in der Mittagpause da etwas dazu verdienen. Dass dabei die offizielle Pause grosszügig überschritten wird, ist keine Seltenheit. Getraut sich ja eh keiner gegen so eine sozial hochangesehene Person zu stellen.

Zudem spielt es keine Rolle, welche Arbeit man in der Klinik abliefert - der Lohn bleibt ja der Selbe. Der untergegangene Arbeiter- und Bauernstaat lässt grüssen.


Was man zu weilen in asiatischen Kliniken zu Gesicht bekommt ist in Sachen Sauberkeit schlicht kriminell. Sollte ein Virus, wie das der Vogelgrippe, in einer solchen Klinik mutieren. Es wird nirgens anders einen besseren Ort vorfinden um sich rassend schnell auszubreiten.

Und zum Schluss noch etwas, was mich am meisten bedrückt hat:

Nachmittag 14 Uhr. Der Vater stinkt schon wunderbar nach billigem Fussel. Seine etwa achtjährige Tochter sitzt neben ihm ......die linke Wange Tennisball gross geschwollen. Mit einem Papierchen tupft sie den Eiter, der nicht aufhören will zu fliessen, aus dem Mundwinkel.

Später treffe ich die Kleine wieder bei der Medikamentenausgabe. Sie bekommt dort Antibiotika und wohl die erste Zahnbürste und Tube Colgate in ihrem Leben.

DAS ist Thailand - fernab des Disneythailand Samuis und Co.


Ich sehe mich als Freund Thailands - doch leider muss ich mich auch hin und wieder für meinen Freund schämen.