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MISSBRAUCHSFÄLLE IN ÖSTERREICHISCHEN KINDERHEIMEN
In Wien sorgen derzeit Misshandlungsvorwürfe gegen die Betreuer im ehemaligen Heim Wilhelminenberg für Aufregung. Auch in Niederösterreich soll es Missbrauchsfälle in Kinderheimen gegeben haben, wenn auch nicht in diesem Ausmaß.
Es soll nicht nur brutale Misshandlungen und sich wiederholende Vergewaltigungen in dem früheren Wiener Kinderheim im Schloss Wilhelminenberg gegeben haben. Johannes Öhlböck, der Anwalt der zwei Opfer, die sich an die Öffentlichkeit wandten, berichtete nun auch von Todesfällen - als „unmittelbare Folge einer Misshandlung“. Eine neue Zeugin sei aufgetaucht, die die Schilderungen seiner Mandantinnen „voll bestätigt“.
Diese Fälle sollen in den 70-iger Jahren passiert sein, manche aber auch schon Jahre früher. Erst jetzt sind die Opfer in der Lage darüber zu reden.
Da die Anstalt bereits 1977 aufgelassen wurde, greift das Strafgesetzbuch in diesen Fällen von sexueller Gewalt nicht mehr.
Gegenüber der Tageszeitung „Kurier“ erklärte eine heute 69-jährige Frau, dass sie seit Jahrzehnten beim Jugendamt und im Rathaus vorgesprochen habe. Bereits Mitte der 1960er-Jahre sei sie beim Jugendamt gewesen, aber es wurde ihr nirgends geglaubt.
Jene Betroffenen, die bisher an die Öffentlichkeit getreten sind, schockierten mit ihren Erzählungen: „Es wurde uns eingetrichtert: Ihr seid Lügner, ihr seid Heimkinder, ihr seid Zigeuner, euch glaubt man nicht, ihr seid der letzte Dreck“.
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