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Thema: Höllengeld

  1. #11
    Mitglied Avatar von Erwin
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    AW: Höllengeld

    Auf einigen Höllengeldscheinen ist auch der Buddha der Zukunft, Milefo, abgebildet. Man sagt, der Buddhismus kenne einen500 Jahre währende Periode der Gründung, in der das „Rad des Gesetzes“ sich aktiv dreht, eine 1000 Jahre dauernde Periode der Ausbreitung und eine 3000 Jahre währende Periode des Niedergangs, in der es so weit kommen wird, dass die Gesetze des Buddhismus nicht mehr beachtet, ja sogar völlig vergessen sein können. Danach kommt Milefo, eine Manifestation des Maitreya, und setzt auf der Erde wieder die verlorenen Wahrheiten des Buddhismus durch. (nach Doré)
    Milefo steht als sitzende Statue oft in Tempeln. Er ist überaus leicht erkennbar: Sein Gesicht lacht, er hat dicke Wangen, die Kleidung lässt einen dicken Bauch frei. Er drückt in jeder Weise rundum Zufriedenheit aus. Europäer haben den Begriff „Lachender Buddha“ geprägt. Nach Eberhard kam der „Dickbauchbuddha“ in der Songzeit auf.
    Hier mal ein Bespiel eines älteren Scheines, von ca. 1930-1940. Die ausgebende Bank nennt sich Minguo-Bank, was Dunkelland-Bank bedeutet.
    Erwin
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  2. #12
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    AW: Höllengeld

    Oft findet man auf Höllengeldscheinen eine Gruppe von drei Männern, diese Gruppe wird Fulushou oder „3 Sterne“ genannt. Es handelt sich um die drei Personen Fu, Lu und Shou.
    Die drei Personen zusammen repräsentieren ein erstrebenswertes Leben in China.
    Fu soll ganz allgemein für Glück und Wohlhabenheit sorgen.
    Lu, dargestellt durch eine Person mit einer Kopfbedeckung, wie sie im alten China ein hoher Würdenträger trug, kümmert sich um den Status eines Menschen. Erhält einer einen höheren Posten, verdankt er das dem Lu…
    Shou, dargestellt durch einen alten Mann mit hoher Stirn, Pfirsich in der einen Hand, Stock in der anderen, bringt Gesundheit und langes Leben.
    In fast jedem chinesischen Haushalt steht eine Gruppe von drei Statuetten, eben Fulushou, in der Hoffnung, dass die drei wichtigsten Attribute eines guten Lebens eintreffen mögen…
    Kein Wunder, dass Fulushou auch auf Höllengeldscheinen zu finden ist, will man doch dafür sorgen, dass die Seelen der Verstorbenen auch Glück, Status und Gesundheit haben.
    Der hier gezeigte Schein wurde mir kürzlich aus Bangkok zugeschickt, wo er auch gedruckt wurde (ich kenne alle Druckereien in Thailand, die Höllengeld herstellen). Es lautet über 1.000.000.000 Yuan.
    Erwin
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  3. #13
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    AW: Höllengeld

    Die hier gezeigte Note über 50 (Baht) stammt ebenfalls aus Bangkok. Wie die Zahl recht oben andeutet, wurde sie im Jahre 2545 buddhistischer Zeitrechnung gedruckt, zieht man 543 ab, erhält man die Jahreszahl unserer christlichen Zeitrechnung, nämlich 2002. Das ist dann auch die Zahl, die man unten in der Mitte der Note findet.
    Ich habe mich gefragt, warum die Note außer dem Portrait links noch ein weiteres, geisterhaft wirkendes Portrait im rechten Teil der Note trägt. Zunächst wusste ich die Frage nicht zu beantworten. Aber als ich die Druckerei besuchte, in der die Noten gedruckt worden sind, und dabei auch mit dem Designer (es ist der Sohn des Druckereibesitzers) sprach, erfuhr ich, dass dies das Wasserzeichen einer echten Banknote nachahmen sollte!
    Erwin
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  4. #14
    Da Österreicher Avatar von wein4tler
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    AW: Höllengeld

    Interessant, dass das Geistergeld den realen Geldscheinen so nahe kommen soll. Das sind wahre Kunstwerke.
    Im neuen Wat Thung Setthi bei der Stadt Khon Kaen bewacht der Drache einen Geldschatz. Dieser besteht aber aus kopierten Geldscheinen.
    Einer trug sogar das Bild von Mao Tse Tung.

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    Vor dieser Drachengruppe saßen zwei ältere Frauen am Boden, die in ihrer Mitte ein rundes Holzbrett hatten mit seltsamen Zeichen darauf.
    Sie murmelten irgendwelche Sprüche oder Gebete. Dann wurde gewürfelt und in einem Buch nachgelesen und wieder gemurmelt.
    Ob das ein Orakel war, das hier befragt wurde?

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  5. #15
    Mitglied Avatar von Erwin
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    AW: Höllengeld

    Tatsächlich gibt es auch Höllengeld mit Mao drauf, aber nur in China.
    Die heir gezeigte Note über 20 Yuan zeigt links auf dem weißen Schaurand auch eine Art Wasserzeichen, diesmal als monochrom graues, kleines Portrait.
    In der Nähe dieses "Wasserzeichens" sieht man eine Anzahl winziger roter Kreise. Es sind die so genannten Omronpunkte. Auf den echten Noten dienen sie dazu, dass die Note nicht gescannt oder von einem Farbkopierer kopiert werden kann.
    Die gezeigte Note fand ich in Kunming, Provinz Yunnan, China.

    Die auf wein4tlers Bild zu sehende 100-Yuan-Note mit Mao ist kein Höllengeld, da die echte Bank angegeben ist, allerdings ist es auch kein echtes Geld, da die 100-Yuan-Noten rot sein müssen, nicht grünlich
    Erwin
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  6. #16
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    AW: Höllengeld

    Auf dieser 10-Baht-Note sieht man den Herrn der Unterwelt, in seiner linken Hand hält (also an der rechten Seite der Note) hält er etwas grünes, auf dem rote Punkte zu sehen sind. Was hat es damit auf sich?
    Es ist ein Zepter, Ruyi genannt. „Ruyi“ bedeutet „nach meinem Willen“ oder „gemäß meinen Wünschen“ und gilt als Zeichen der Autorität.
    Links oben sieht man undeutlich ein zweites, kleineres Portrait, es soll wieder das Wasserzeichen einer Note darstellen.
    In der Mitte oben sieht man einen Kreis mit dem chines. Zeichen „fu“, das heißt „Glück“.
    Die Nummer der note lautet 8888888, weil „8“ im Chinesischen die Glückszahl ist. Jahr für Jahr werden z.B. in Hongkong Autoschilder mit 888… Nummern versteigert, sie bringen Zigtausende von Hongkongdollars.
    Über der zentralen thailändischen Wertstufe sieht man klein gedruckt „CHAIRMAN BOARD OF COMMISSIONERS OF CURRENCY THE HELL BANKNOTE“.
    Die Note stammt aus diesem Jahr (2017).

    Erwin
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  7. #17
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    AW: Höllengeld

    Hier sehen wir einen 500-Euro-Schein, bei dem unser 50er nachgeahmt wird. Selbst das Hologramm unten rechts findet sich, wenn auch der beim echten Schein gewohnte Kippeffekt, bei dem sich die 500 in ein Architekturelement verwandelt, natürlich nicht eintritt.
    Man hat einfach den 500er kopiert und links das Portrait mit dem Zusatz „tongyong difu“ = „in der Unterwelt zu benutzen“ hinzugesetzt und die Farbe von „500 Euro“ verändert.
    Der zu der Serie gehörende 50-Euro.-Schein, den ich eigentlich hier zeigen wollte, ist so gut nachgeahmt, dass mein Scanner sich weigert, ihn zu kopieren!
    Auf der Rückseite beginnt die Nr. mit einem X, was bedeutet, dass das der Kopie zugrundeliegende Original für Deutschland gedruckt worden war.
    Gefunden in Bangkok, 2004. Das passt auch zur Unterschrift „Trichet“, der ja seit Nov. 2003 Präsident der Europäischen Zentralbank war.
    Erwin
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    Geändert von Erwin (11.06.2017 um 13:30 Uhr)

  8. #18
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    AW: Höllengeld

    Auf diesem Höllengeldschein über 1.000.000.000 Yuan findet sich kein Portrait, sondern eine Art dreiteiliges Tor, darauf steht "ming du cheng", d.h. Hauptstadt der Dunkelwelt. Vor dem Tor findet sich ein so genannter Geldbaum. Es ist ein Baum, an dessen Ästen Cashmünzen wachsen. Im Chinesischen gibt es den Ausdruck „den Geldbaum schütteln“, d.h. reich werden.
    Außerdem finden sich auf einem Podest 6 goldene Sycees, das sind Edelmetallbarren (gab es eigentlich nur in Silber, aber auf Höllengeld sind sie stets aus Gold, Gold ist ja noch mehr wert). Diese Silberbarren mit ihrer spezifischen Form waren früher Zahlungsmittel, sie wurden jeweils gewogen…

    Bangkok, 90er Jahre

    Erwin
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  9. #19
    Da Österreicher Avatar von wein4tler
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    AW: Höllengeld

    Ist wirklich unglaublich wieviel Mühe hier aufgewendet wird zur Herstellung von Geister- oder Höllengeld. Ob die Verstorbenen drüben, wo immer sie sind, diese Geldscheine ebenfalls sammeln?

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  10. #20
    Mitglied Avatar von Erwin
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    AW: Höllengeld

    Der Pfau hat in China nur wenig Symbolwert. Bei Doré wird er z.B. überhaupt nicht erwähnt. Eberhard sagt, der Pfau versinnbildliche Würde und Schönheit, auch vertreibe er Geister. Frayne fügt noch hinzu, der Pfau symbolisiere eine hohe Position im Beamtentum.
    Insgesamt gibt es den Pfau auf Höllengeldscheinen recht selten. Oft ist es kaum möglich, Phoenix und Pfau zu unterscheiden. Auf dieser Note, sie stammt aus den 90er Jahren, von Bangkok (aber von China importiert), handelt es sich aber eindeutig um den Pfau…
    Erwin
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