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Thema: Höllengeld

  1. #31
    Mitglied Avatar von Erwin
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    AW: Höllengeld

    Erst heute sehe ich, dass Willi W. diesen Schein gepostet hat. Ich habe gleich nachgesehen, ob ich ihn habe, Gottseidank ja!
    Er ist nicht ganz uninteressant, denn als (englische) Überschrift hat er PARADISE BANK statt HELL BANK. Die Bezeichnung „Hölle“ als Ort der ewigen Verdammnis gab es ursprünglich im chinesischen Denken gar nicht. Erst die christlichen Missionare haben diesen Begriff nach China gebracht.
    In der chinesischen Volksreligion, die auf taoistischen und buddhistischen Vorstellungen beruht, gibt es ein Diyu (wörtlich: Erdgefängnis) genanntes „Fegefeuer“, das als Reinigung dient und auf die Reinkarnation vorbereitet.
    Auf Höllengeldscheinen spricht man manchmal umschreibend von „currency of the other world“, „currency of the underworld“, oder "currency of the overworld“. Seit ca. 2000 kommt auf den Scheinen der Begriff „Paradise Money“ vor.
    Auf dem von Willi gezeigten Schein ist man aber nicht ganz konsequent, denn im Unterdruck, auf den Bögen, steht in kleinen Buchstaben immer noch „HELL BANK NOTE“.
    Auf der Rückseite findet sich ein mehrstöckiges Gebäude, es ist die "Paradise Bank" im Jenseits, wie der Designer sie sich vorstellt.
    Den von Willi gezeigten Schein habe ich erstmals 2008 in Hongkong gesehen.
    Erwin
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  2. #32
    Mitglied Avatar von Erwin
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    AW: Höllengeld

    Auf diesen beiden –finde ich- wunderschönen Höllengeldscheinen sieht man links einen farbreichen Vogel, es ist der Phönix, der in der Mythologie der Chinesen eine große Rolle spielt
    Ursprünglich hieß der männliche Phönixvogel im Chinesischen „fèng“ (鳳), der weibliche „huáng“ (凰), und in der Hanzeit sehen wir oft Bilder, bei denen die beiden sich gegenüberstehen. Aber in der späteren Yuanzeit wurden die beiden Zeichen zu einem Begriff „fènghuáng“ (鳳凰) zusammengezogen und das Kompositum steht seitdem für das Weibliche. Das Männliche wird durch den Drachen verkörpert.
    Ein Phönix erscheint nur in Zeiten der Prosperität. In unruhigen, unsicheren Zeiten bleibt er verborgen.
    Man hat spekuliert, dass der Phönix als legendärer Vogel zurückgeht auf die Erinnerung an den „Asiatischen Strauß“, einen Vogel, der nach der letzten Eiszeit ausstarb und -wie archaeologisch nachgewiesen- von den damals in China lebenden Menschen gejagt wurde.
    Der Phönix wird als Produkt der Sonne angesehen. Folglich findet man in vielen Darstellungen, dass der Phönix eine Sonne ansieht. Das ist auch auf einem der beiden hier gezeigten Scheinen der Fall.
    Beide Höllengelder wurden um 1998 in Thailand benutzt, waren aber aus China importiert.
    Erwin
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  3. #33
    Da Österreicher Avatar von wein4tler
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    AW: Höllengeld

    Auf dem zweiten Geldschein sieht der Phönix aber eher einem Pfau ähnlich. Der Pfau steht seit Jahrtausenden als Symbolfigur für Herrschertum und Schönheit. Auch die frühe christliche Kirche hat dem Pfau, dem Paradiesvogel, einen festen Platz zugewiesen. Er ist das Symbol des Himmels, der Seligkeit und des Glücks. Man war damals der festen Überzeugung, Pfauenfleisch sei unverweslich (laut Augustinus), so wurde der Pfau zum Symbol der Auferstehung und der Unverweslichkeit der Leibseele und somit zum Symbol für Unsterblichkeit. Später wurde der Pfau in der christlichen Kirche aber zum Symbol für Eitelkeit. Außerdem hielt man es in Europa für Unglück bringend, die Federn eines Pfaus im Haus aufzubewahren. Dieser Aberglaube hängt mit den augengleichen Zeichnungen auf den Federn des Pfaus zusammen. Im Mittelmeerraum wurden diese als „Teufelsaugen“ betrachtet, gleichgesetzt mit dem immer aufmerksamen und neidischen Blick Liliths (der ersten Frau Adams), die in manchen Gebieten als weiblicher Dämons galt und für unerklärliche Todesfälle und andere Arten von Unglück die Schuld trug.
    In China beispielsweise ist der Pfau ein Sinnbild für Schönheit, Reichtum, Königlichkeit, Leidenschaft, die Seele und die Liebe. Er ist ein heiliges Tier, verkörpert das Rad des Lebens und steht für die Ming-Dynastie. Der Pfau ist der Göttin der Barmherzigkeit Kwan-yin geweiht. Dieser Göttin wird auch der mythische Phönix zugeordnet, der in bildlichen Darstellungen meist mit dem Kopf eines Fasan und mit dem Hinterleib eines Pfau ausgestattet ist. Die Chinesen glauben, dass der Blick eines Pfaues eine solche Kraft besitzt, dass er Frauen schwängern kann. Außerdem ist der Pfau in China, das Symbol von solch großem Mitleid und Mitgefühl, dass man sich erzählt, er stirbt aus Kummer über den Tod seiner Gemahlin und so wird er auch zu einem Symbol für die ewige Liebe und Treue.

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  4. #34
    Mitglied Avatar von Erwin
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    AW: Höllengeld

    Danke für die Ausführungen, wein4tler. Doch handelt es sich auch bei 2. Bild um einen Phönix, nicht um einen Pfau. Wenn natürlich auch dem Designer, der ja nicht weiß, wie ein Phönix ausgesehen hat, bei der Zeichnung das Bild eines Pfaus vor Augen geschwebt haben mag. Die Chinesen denken auch, der Körper des Phönix sei zusammengesetzt aus dem Körper anderer Vogel, er habe den Kopf eines Fasans, den Körper einer Mandarinente, die Schwanzfedern eines Pfaus, usw. Insofern hast Du durchaus Recht, wenn Du sagst, der Vogel sieht wie ein Pfau aus. Aber die Sonne vor dem Kopf des Vogels ist ein sicheres Indiz dafür, dass hier der Phönix gemeint ist.
    Der Pfau heiß im Chinesischen kǒngquè (孔雀). Wenn er sich aus Höllengeldscheinen findet, dann praktisch immer als Paar. Ich füge mal den Scan eines solchen Scheines bei.
    Erwin
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  5. #35
    Mitglied Avatar von Erwin
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    AW: Höllengeld

    Auch diese Art von Papier wird verbrannt, es ist zwar ein Opferpapier, aber kein Höllengeld im eigentlichen Sinn, weist keinen Nennwert auf, wird auch nicht für die Toten verbrannt, sondern der, der dieses Papier verbrennt, will etwas für sich selbst erbitrten...

    Man sieht Guanyin, die berühmte Göttin der Gnade. Sie sitzt auf einer Lotosblüte und wird begleitet von 2 Kindern. Der Vogel neben ihrem Kopf ist der Phönix.

    Oben finden wir 5 chinesische Zeichen in altem Stil:: 觀音保佑金 „guanyin baoyou jin” = „Guanyin beschützt das Gold“. Unten sehen wir 4 Zeichen in neuem Stil: 观音赐福 “guanyin ci fu” = “Guanyin bringt Glück“.

    Rechts steht eine Bitte: 求 子 得 子 子 成 龍 “qiu zi de zi zi cheng long” = “ich bitte Dich, lass mich schwanger werden und einen Sohn bekommen, der einem Drachen gleicht.

    Links eine weitere Bitte: 求 財 得 財 財 成 山 “qiu cai de cai cai cheng shan” Ich bitte Dich, gib mit einen Berg Geld”.

    Dieses Opferpapier soll also Fruchtbarkeit und Reichtum bewirken.

    In Thailand ist es üblich, bei der Verbrennung dieser und ähnlicher Papiere folgendes Gebet zu sprechen: Gesegnete Mutter Guanyin! Ich bitte Dich, hilf mit schwanger zu werden! Hilf mir ein gesundes Kind zu empfangen. Ich bitte darum von meinem ganzen Herzen, mit meiner Seele und it meinem Körper, in Deinem heiligen Namen…

    Erwin
    ÃÙ» ÃÙ»  

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  6. #36
    Mitglied Avatar von frank_rt
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    AW: Höllengeld

    @ Erwin.
    Ich gehe einmal davon aus, das du Deutsch recht flüssig mit der Tastatur schreibst. Aber du brauchst doch mehre Tastaturen.Einmal Deutsch Thai ist ja noch ok. Ich kann auch mehre sprachen auf einer Tastatur einstellen, solange sie meine Lateinische Buchstaben brauchen. Aber noch Chinesische einfach und Traditionelle Zeichen wie klappt das. Mit einer Virtuellen Tastatur?

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  7. #37
    Mitglied Avatar von Willi Wacker
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    AW: Höllengeld

    ... Ich gehe mal davon aus das es einfach kopiert wurde

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  8. #38
    Da Österreicher Avatar von wein4tler
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    AW: Höllengeld

    Frank_rt, bei meinem Apple-Notebook kann ich eine virtuelle Tastatur erstellen. Funktioniert für russisch, thailändisch und für chinesisch u.a.

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  9. #39
    Mitglied Avatar von frank_rt
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    AW: Höllengeld

    @wein4tler, diese Idee ist mir zu spät gekommen. Glaube ich mittlerweile auch.
    Aber Danke für deine Antwort

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  10. #40
    Mitglied Avatar von Erwin
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    AW: Höllengeld

    Hallo Frank und die anderen Forumler, die sich dafür interessieren.
    Zunächst muss ich sagen, dass ich vom PC nichts verstehe, ich kann in nur benutzen, aber nichts wirklich erklären, oder reparieren, oder die Hintergründe verstehen. Daher weiß ich nicht, ob meine sehr laienhaften Erklärungen Euch weiterhelfen.
    Als ich den PC kaufte, ließ ich ihn von meinem Sohn einrichten. Ich sagte ihm, ich möchte Deutsch, Thai und Chinesisch damit schreiben.

    Er sagte, diese und sehr viele andere Sprachen stecken in „Word“ drin, man müsse nur die jeweiligen Sprachen aktivieren. In einer Leiste unten am Bildschirm steht normalerweise „Deutsch“. Klicke ich auf dieses Wort, erschein ein Pop-up-Fenster, darin steht neben „Deutsch“ noch „Thai“ und „Chinesisch (vereinfachte Zeichen).

    Ich habe zwei Tastaturen, die beide gleichzeitig an dem PC geschaltet sind. Ist „Deutsch“ aktiviert, schreibe ich mit der deutschen Tastatur, ist „Thai“ aktiviert, schreibe ich mit der Thai Tastatur. Sie wird Kedmanee-Tastatur genannt.
    Will ich Chinesisch schreiben, nehme ich die Deutsche Tastatur, stelle aber im Pop-up-Fenster Chinesisch ein。 Zu jedem chines. Zeichen, das ich schreiben will, gibt es genau eine so genannte Pinyin-Umschrift. Angenommen, ich will das Zeichen 我 schreiben, dann gebe ich die Umschrift „wo“ ein. Daraufhin erscheint eine Auswahl-Leiste mit 10 Zeichen, die alle die Umschrift „wo“ haben. Angenommen, mein „wo“ ist das 8. Zeichen in dieser Zeile, so drucke ich auf „8“ und das Zeichen erscheint. Ist mein „wo“ in der Leiste nicht vorhanden, rufe ich die nächste „wo“-Leiste auf. USW.

    Das hört sich schwierig an, ist es aber nicht, weil die Zeichen je nach der Häufigkeit, wie ich sie benutze, nach vorn rutschen.
    Ich kann auch ganze Ausdrücke oder Sätze in Pinyin schreiben und die Zeichen erscheinen meist richtig, wenn nicht, rufe ich die Zeichen einzeln auf.
    Die Zeichen, die ich hier im Forum benutze, sind niemals kopiert, sondern immer mit der Tastatur über die Pinyin-Umschrift erzeugt. Es gibt auch ganz andere Eingabemethoden…
    Jetzt zu den traditionellen Zeichen. Als mein Sohn –das ist ein paar Jahre her- den PC einrichtete, war in dem Pop-up-Fenster auch „Chinesisch traditionell“ zu lesen. Wenn ich das anklickte, wurde nach Eingabe der Pinyinumschreibung jeweils das traditionelle Zeichen angezeigt. Aber Firefox hat irgendwann ein Update gemacht, dass diese Funktion beeinflusste, so dass es nicht mehr funktioniert. Ich muss da warten, bis mein Sohn mal wieder zu Besuch kommt.
    Doch habe ich eine Möglichkeit gefunden, auch die traditionellen Zeichen zu schreiben: ich gehe auf Google-Translator, stelle links „Chinesisch“, rechts „Chinesisch traditionell“ ein, schreibe links den Text über die Pinyin-Umschrift in Kurzzeichen, diese werden dann automatisch in Langzeichen verwandelt.

    So, hoffentlich habe ich mich verständlich ausgedrückt…Es hört sich kompliziert an, ist es aber nicht, wenn man etwas Übung hat, geht alles flott voran…

    Allerdings: wenn ich ein Zeichen irgendwo finde, das ich nicht kenne, d.h. ich kenne auch seine Aussprache nicht, dann muss ich im Wörterbuch nachschlagen. Erst wenn ich die Aussprache kenne, kann ich das Zeichen im PC erzeugen.
    Ich kenne jedoch verschiedene chinesische Studenten, die haben ein Smartphone, da kann man mit einem Stift das Zeichen nachmalen, dann erscheint es in korrekter Form, die Aussprache wird angegeben, auch die Bedeutung (Übersetzung).

    "Virtuelle Tastaturen" habe ich noch nie benutzt.

    Erwin

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    Geändert von Erwin (11.12.2017 um 20:54 Uhr)

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