Bei der Bekämpfung einer von Südamerika nach Thailand eingeschleppten Insektenart setzen Wissenschaftler auf ein "umweltfreundliches Killerkommando". Wie das Internationale Zentrum für tropische Landwirtschaft am Freitag mitteilte, soll am Samstag in der Provinz Khon Kaen im Nordosten Thailands ein Schwarm parasitärer Wespen ausgesetzt werden, um die massenhafte Ausbreitung der Schädlinge zu stoppen. Eine unfreiwillig importierte Schmierlausart bedroht die Landwirtschaft des südostasiatischen Landes.

bewährte Methode, die Maniok-Schmierläuse schnell und effektiv zu töten", sagte der Insektenforscher Tony Belloti vom Internationalen Zentrum für tropische Landwirtschaft. Die Wespen seien "eine Art umweltfreundliche Spezialeinheit". Der Einsatz von Chemikalien "in diesem großen Maßstab wäre eine mutwillige Zerstörung der Umwelt", sagte Belloti weiter. Die Wespen stellten hingegen weder für Menschen, Tiere noch andere Insekten eine Bedrohung dar.

Die Schmierläuse saugen Pflanzensaft aus Maniokpflanzen und lassen diese verkümmern. In den betroffenen Gebieten in Thailand wurden bereits Ertragseinbußen von rund 50 Prozent verzeichnet. Eine Viertelmillion der nur knapp zwei Millimeter großen Wespen soll den Schmierläusen nun den Garaus machen. In der Vergangenheit hat sich die Wespenart bereits als wirkungsvoller natürlicher Feind der Schmierläuse entpuppt - denn die Schlupfwespen nutzen die Schmierläuse parasitär als Wirt, indem sie ihre Eier in die Läuse injizieren.

Sorge bereiten den Wissenschaftlern unterdessen Berichte, dass sich Schmierlauspopulationen bereits in die thailändischen Nachbarländer Kambodscha, Birma und Laos sowie nach Vietnam ausgebreitet haben sollen. Es stehe ein "internationales Katz-und-Maus-Spiel" bevor, so Insektenforscher Belloti weiter.
Quelle:
http://de.news.yahoo.com/2/20100716/...a-5fcb2b9.html